Kommentar zum Tierquäler-Fall von Paul Estermann
Das erste starke Zeichen des Verbandes

Sechs Jahre nachdem Blick die Tierquäler-Ermittlungen gegen den Springreiter Paul Estermann enthüllt hat, handelt der Verband nun und fordert eine Sperre.
Publiziert: 16.01.2023 um 20:06 Uhr
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Aktualisiert: 29.01.2023 um 18:38 Uhr
Nicole Vandenbrouck, Blick-Reporterin.
Foto: Thomas Meier
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Nicole VandenbrouckReporterin Eishockey

Der Verband für Pferdesport setzt zum ersten Mal ein starkes Zeichen im jahrelang verschleppten Tierquäler-Fall von Paul Estermann. Kaum hat der Springreiter die Beschwerdefrist des letzten Urteils ungenutzt verstreichen lassen, womit dieses rechtskräftig wird, folgt die prompte Reaktion: Der Vorstand fordert von der internen Sanktionskomission schon mal eine vorläufige Sperre, bevor die endgültige Sanktion erfolgt.

Nachdem Blick im März 2017 den Fall und die Ermittlungen gegen den Springreiter enthüllt hatte, versteckte sich der Verband unter der früheren Führung jahrelang hinter der Unschuldsvermutung und drückte sich so um die Verantwortung herum. So hat man es versäumt, den Fall couragiert und proaktiv aufzuarbeiten.

Selbst nach ersten Schuldsprüchen (Staatsanwaltschaft, Bezirksgericht, Kantonsgericht, Bundesgericht) bezog der Verband nicht Stellung. Im Dezember 2019 veröffentlichte der damalige Präsident Charles F. Troillet im Verbandsbulletin lieber einen Text mit dem Titel «Das Pferdewohl, ein zentrales Thema». Allgemeinplätze statt klare Haltung im Fall Estermann.

Unter der neuen Verbandsführung um Damian Müller weht nun ein anderer Wind. Der Verband handelt tatsächlich im Sinne des Tierschutzes. Zu oft wurde davor Ethik gepredigt, ohne Taten folgen zu lassen. Bis jetzt. Wichtiger Schritt in die richtige Richtung.

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