Welch emotionaler Tag für Steve Guerdat. Der Olympiasieger von London 2012 reitet im Grossen Preis des CHI Genf ein letztes Mal seinen Gold-Wallach Nino des Buissonnets (15). Doch die Verabschiedung in seinen Ruhestand muss zunächst warten: Nino kämpft in diesem GP, schafft eine Null-Fehler-Runde und erreicht mit 15 weiteren Startern das Stechen.
Mit dabei drei weitere Schweizer: Janika Sprunger auf Bonne Chance, Niklaus Rutschi auf Windsor und Martin Fuchs auf Clooney bleiben ebenfalls makellos. Für Fuchs (24) ist dies eine besondere Erleichterung, waren doch in letzter Zeit Gerüchte aufgekommen über einen allfälligen Verkauf Clooneys ins Ausland. Doch eine halbe Stunde vor seinem GP-Start erreicht Fuchs die gute Nachricht, dass eine Käufer-Gemeinschaft den Verbleib des zehnjährigen Wallachs in der Schweiz und im Beritt von Fuchs gesichert hat. Die Anspannung fällt von Fuchs.
Im Stechen geht Fuchs als erster Schweizer in den Parcours, wählt bei einigen Wendungen die engere, schnellere Variante und die kürzeren Wege – und bezahlt für dieses Risiko den Preis: Clooney verweigert vor der Mauer. Rutschi, für den bereits die Qualifikation für diesen GP ein kleiner Erfolg ist, verzeichnet auf Windsor drei Fehler. Und auch Sprunger bleibt im rasanteren Parcours nicht ohne Fehler, muss auf «Bonnie» den Abwurf am Steilsprung hinnehmen.
Somit gehört die Bühne dem verbleibenden Schweizer Reiter: Steve Guerdat. Mit dem möglichen Sieg vor Augen macht der Titelverteidiger Tempo nach dem ersten Sprung – und reitet die zweite Hürde in einem ungünstigen Winkel an, so dass Nino verweigert. Eine märchenhafte Karriere ohne Happy-End. So bleibt dem 34-Jährigen nach verpasstem Triumph nur noch, die letzten Sprünge mit seinem Herzenspferd Nino zu geniessen. Am Schluss sind es zwei Fehler und Platz 12.
Beste Schweizerin ist Janika Sprunger auf dem 8. Platz. Und gewonnen wird der Grosse Preis vom Brasilianer Pedro Veniss, der auf Hengst Quabri de l´Isle die schnellste Runde hinlegt.