Der Moment muss unbeschreiblich sein, bevor Martin Fuchs und danach Steve Guerdat in die letzte und entscheidende Runde des Weltcup-Finals in Göteborg (Sd) einreiten. Denn sie wissen: Den beiden Schweizern ist ein Podestplatz sicher – sie müssen einfach ohne Fehler bleiben im Parcours. Fuchs ist Zweiter des Zwischenklassements, Guerdat gar der Leader.
Und unsere Top-Springreiter sind bekannt für ihre Nervenstärke in entscheidenden Momenten. Fuchs (26) auf seinem Wallach Clooney reitet die Runde abgeklärt und weiss nach dem fehlerfreien Ritt, dass er mindestens auf dem 2. Platz landen wird. Nur noch ein Starter fehlt: Sein Freund und Vorbild Guerdat.
Guerdat zählt zu den Rekordsiegern
Der 36-Jährige hat den Weltcup-Final bereits zweimal gewonnen. Auf Wallach Alamo, der unter Guerdat im letzten Jahr enorme Fortschritte gemacht hat, beweist er seine Routine mit einer Nuller-Runde – und holt sich den Hattrick! «Das macht mich sprachlos», sagt Guerdat kurz nach seinem Siegesritt gerührt.
Damit rückt Guerdat in die Gilde der Rekordsieger. Vor ihm haben erst vier andere Reiter drei Weltcup-Finalsiege geholt: Hugo Simon (76, Ö), Rodrigo Pessoa (46, Bra) und die Deutschen Marcus Ehning (44) und Meredith Michaels-Beerbaum (49).
Für den starken und aufstrebenden Fuchs ist es die beste Klassierung an einem Weltcup-Final nach seinem 4. Platz in Omaha 2017 und seinem 11. Rang in Las Vegas 2015.
Bereits an der letztjährigen WM standen die beiden Freunde zusammen auf dem Podest: Fuchs holte WM-Silber, Guerdat WM-Bronze.