Frust am CSIO St. Gallen
Pius Schwizer: «Steve und ich waren beide verschissen»

Die Türe zum Sieg stand weit offen, doch Routinier Pius Schwizer patzt als Schlussreiter. Und auch Olympiasieger Steve Guerdat ist nicht der gewohnt sichere Wert. Dafür überzeugen Martin Fuchs und Romain Duguet.
Publiziert: 05.06.2015 um 20:10 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 15:48 Uhr
Von Nicole Vandebrouck

Seit 15 Jahren wartet die Schweizer Equipe auf einen Sieg des Nationenpreises in der Heimat. Zuletzt schafften Lesley McNaught, Markus Fuchs, Beat Mändli und Willi Melliger im Jahr 2000 dieses Kunststück – damals war noch Luzern der Austragungsort.

Heuer verpassen die Schweizer den Sprung auf den Siegesthron nur ganz knapp. Schlussreiter Pius Schwizer (52) hätte im zweiten Umgang eine Nuller-Runde oder sogar einen Fehler verzeichnen können – es hätte noch zum Sieg gereicht. Doch seine noch junge Stute Amira (10) springt statt über in den Wassergraben. Und reisst danach noch drei weitere Stangen. Seine Analyse ist dementsprechend auf den Punkt: «Steve und ich waren beide verschissen, Martin und Romain fantastisch.»

Wie wahr. Olympiasieger Steve Guerdat (32) verzeichnet im ersten Umgang zwar nur einen und in der zweiten Runde nur zwei Fehler, trotzdem sagt er: «Das lief nicht nur nicht nach Wunsch, sondern verschissen. Das war keine akzeptable Leistung. Aber auf Martin und Romain bin ich stolz.» Der Grund: Youngster Martin Fuchs (22) und Romain Duguet (31), der Romand ist sonst oft Ersatzreiter, hielten dem Druck stand und zeigten zwei makellose Runden. «Klar kann ich damit zufrieden sein, aber wir sind hier ja als Team», relativiert Fuchs.

Unter Druck waren die Schweizer deshalb, weil sie am CSIO St. Gallen erstmals Punkte holen konnten auf dem Weg zur Qualifikation für den Nationenpreis-Final von Ende September in Barcelona (Sp). Und die drei bisherigen Starts in dieser Saison fielen mit zwei 5. und einem 6. Platz schlecht aus. Deshalb ist dieser 2. Platz in der Heimat nun eine benötigte Steigerung und bringt wichtige Punkte. Dennoch sagt Equipenchef Andy Kistler: «Der 2. Platz scheisst mich im Moment noch an, die Türe stand offen für den Sieg. Aber morgen freue ich mich sicher darüber.» Den nächsten zur Quali zählenden Nationenpreis reitet die Schweiz Mitte Juli im schwedischen Falsterbo.

Gewonnen wurde der Nationenpreis am CSIO St. Gallen von den Belgiern, für die er auch Punkte lieferte. Den 3. Platz holte sich Irland und punktet ebenfalls.

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