Der Nationenpreis in St. Gallen ist der erste, der für die Schweizer Equipe zur Final-Quali zählt. Dementsprechend trat man in Bestbesetzung an. Doch die wurde geschmälert: Denn beim nach dem ersten Umgang üblichen Veterinärcheck wurden beim Pferd von Martin Fuchs Blutspuren an der Flanke entdeckt, die vom Sporengebrauch herrührten. Das Reglement gibt in einem solchen Fall vor, dass Reiter und Pferd aus der Prüfung genommen werden müssen.
Fuchs wird wegen diesem Kratzer disqualifiziert, sein Resultat aus der ersten Runde ins Streichresultat umgewandelt, im zweiten Umgang darf er nicht starten. Gleiches gilt für den Schweden Rolf-Göran Bengtsson.
Im Zwischenklassement ändert sich für die Schweizer nichts, sie starten vom 2. Platz aus in den zweiten Umgang. Weil aber sowohl Steve Guerdat, Paul Estermann als auch Romain Duguet einen Abwurf kassieren, wirft dies die Schweizer auf den 6. Platz zurück. «Dies haben wir uns anders vorgestellt», sagt Equipenchef Andy Kistler, «heute haben wir das Pech für die gesamte Saison eingezogen.»
Der Equipenchef sowie alle Reiter betonen, dass diese Regel umstritten ist. Kistler: «Die FEI ist aufgefordert, diese anzupassen, weil es einfach ein schlechtes Licht auf den Reitsport wirft.» Bei empfindlichen, geschorenen Pferden kann es unabsichtlich zu Kratzern kommen, zum Beispiel wenn der Reiter im Steigbügel ausrutscht. Auch der zuständige Richter Joachim Geilfus betont, dass die betroffenen Reiter im Parcours nichts falsch gemacht haben.
Den Nationenpreis in St. Gallen gewonnen haben die Irländer vor den punktgleichen Schweden, Franzosen, Amerikaner und Deutschen.