Er ist sein Toppferd, seine Zukunftshoffnung. Soeben aus einer zweimonatigen Pause zurück, soll Clooney in diesem WM-Jahr langsam wieder aufgebaut werden. Letzte Woche am Zwei-Stern-Turnier in Gorla Minore (It).
Doch kaum ist der Pferdetransporter auf dem Turniergelände angekommen, erhält Springreiter Martin Fuchs einen Anruf des Pflegers. «Clooney hat gescharrt und sich und auf den Boden geworfen» berichtet der 25-Jährige. Anzeichen einer Kolik (s. Box). «Weil es auch mit entsprechenden Medikamenten nicht besser wurde, entschieden wir, Clooney sofort nach Zürich ins Tierspital zu fahren.»
Dort wird der zwölfjährige Wallach bereits von den erfahrenen Tierärzten Prof. Dr. Anton Fürst und Dr. Marco Hermann erwartet, die die nötige Operation durchführen. Als BLICK Fuchs am Telefon erreicht, kommt er gerade von einem Besuch seines Lieblings.
«Clooney ist zäh und unkompliziert»
«Die Infusionen konnten am Montag bereits entfernt werden und ich war etwas spazieren und grasen mit ihm», erzählt der Springreiter, der sich vom ersten Schrecken erholt hat. «Natürlich habe ich mir zuerst Sorgen gemacht, doch die Zuversicht kam rasch, weil Clooney zäh und unkompliziert ist.» Es war dies die erste und laut Fuchs hoffentlich letzte Kolik des Wallachs.
Wenn die Genesung weiterhin so gut verläuft, kann Clooney am Freitag heim in seinen Stall nach Wängi TG. Vor allem die grosse Narbe am Bauch muss gut verheilen. «Dann denke ich, kann ich ihn nach sieben bis zehn ruhigen Tagen zuhause wieder etwas bewegen», so Fuchs, der sein Toppferd natürlich für die Weltreiterspiele von Mitte September in Tryon (USA) sowie einige Nationenpreise vorgesehen hätte.
Doch so weit denkt der Springreiter momentan nicht. «Hauptsache, Clooney wird wieder gesund», so Fuchs, «wenn es dieses Jahr nicht mehr klappt, ist das nicht so schlimm. Denn wir haben noch eine grosse Karriere vor uns.»
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Was ist eine Kolik?
Kolik steht eher für eine allgemeine Fehlfunktion von Magen und/oder Darm und nicht für eine bestimmte Krankheit. Hinter dem Wort versteckt sich also einiges, das aber alles mit Magen- und Darm-Erkrankungen zu tun hat. Also mit Bauchschmerzen beim Pferd. Das kann alles sein von der kleinen Blähung bis zum verknoteten Darm. Letzteres kann lebensgefährlich werden. Die Fehlfunktion des Verdauungstraktes kann verschiedene Ursachen haben, eine häufige ist ein Darmverschluss. In manchen Fällen reicht die nicht-chirurgische Versorgung nicht aus und das Pferd muss am offenen Bauch operiert werden.