Fabian Cancellara liegt im Strassengraben – ein Bild, das wir nicht sehen wollen!
Passiert aber auf der heutigen dritten Etappe der Tour de France. Ein übler Massensturz wird dem Mann im Gelben Trikot zum Verhängnis. Ein FDJ-Fahrer im Feld stürzt während einer Abfahrt. Wenig später kommt Fabian Cancellara, muss ausweichen, fährt auf die Wiese und überschlägt sich.
Der Sturz sieht ganz übel aus. Da neben Gesamtleader Fäbu rund ein Dutzend Fahrer zu Boden geht, hält der Renndirektor das Rennen vorübergehend an! Ein Novum. Das gabs noch nie in der 102-jährigen Geschichte der Tour de France!
Dann gehts wieder weiter. Mit Cancellara. Der Berner, vom Sturz gezeichnet, kann das Tempo mit der Spitze aber nicht mitgehen. Er verliert am Ende satte 11 Minuten und 42 Sekunden. Die Gelb-Träume sind schon wieder ausgeträumt.
Cancellara im Ziel: «Ich hatte erwartet, das Trikot heute verteidigen zu können und nicht bei 80 km/h zu stürzen.» Und weiter: «Mein Rücken tut weh und ich bin bitter enttäuscht.»
Am späten Montagabend vermeldet Cancellara auf Twitter: «Soeben habe ich das Spital mit einer Riesenenttäuschung verlassen. Die Tour de France 2015 ist für mich beendet. Habe mir wie im Frühling einige Knochen im Rücken gebrochen.»
Zum ungewohnten Jury-Entscheid die Radfahrer zu stoppen, meint Cancellara: «Das war richtig». Allerdings wird dieses Vorgehen in der Radsport-Szene noch für viel Gesprächsstoff sorgen. Wurden einzelne Fahrer durch diese Massnahme bevorzugt?
Froome neu in Gelb
Die Etappe an der legendären Mauer von Huy, dem kurzen und bissigen Schlussanstieg, entscheidet der Spanier Joaquim Rodriguez für sich. Er sprintet mit einer unglaublichen Kadenz vor Chris Froome zum Tagessieg.
Froome schrammt zwar am Etappensieg vorbei, dafür schlüpft er neu ins Maillot Jaune. Der Brite führt das Gesamtklassement neu eine Sekunde vor dem Deutschen Tony Martin an. (rab/sau)