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Liechti springt nach Reusser-Aus in die Bresche
Silber-Coup von Rad-Juwel an der Heim-WM

Schweizer Medaillenjubel an der Heim-WM in Zürich. Jasmin Liechti muss sich im U23-Zeitfahren nur einer Konkurrentin geschlagen geben. Bei der Elite reichts derweil knapp nicht für eine Top-10-Klassierung
Publiziert: 22.09.2024 um 11:50 Uhr
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Aktualisiert: 22.09.2024 um 16:20 Uhr

In Abwesenheit von Marlen Reusser (33) sind aus Schweizer Sicht alle Augen auf Elena Hartmann (33) gerichtet. Gelingt ihr vor heimischem Publikum im Zeitfahren die Sensation? Nein, schon bei der ersten Zwischenzeit wird klar, das wird nichts mit dem Medaillen-Exploit. Zu gross ist der Rückstand. Der Exploit gelingt stattdessen ihrer Landsfrau Jasmin Liechti (21). Sie holt in der U23 die Silbermedaille!

Schon der Start ins Rennen ist stark. Bei der ersten Zwischenzeit nach 10,4 km kommt Liechti als 26. des gesamten Feldes vorbei. In der U23 liegt sie aber schon da als Dritte auf Medaillenkurs. Und davon ist sie nicht mehr abzubringen. Lautstark angefeuert von den Zuschauern am Strassenrand zieht sie ihr Rennen durch. Nach 42:32,83 kommt sie im Ziel an. Damit setzt sie sich an die Spitze der U23-Wertung. Das Zittern um die Medaille beginnt.

Eine Konkurrentin nach der anderen fällt hinter Liechti zurück, kann ihr Edelmetall nicht mehr streitig machen. Am Ende reichts nicht für Gold – weil die Deutsche Antonia Niedermaier (21) ein ganz starkes Rennen zeigt. Bei der zweiten Zwischenzeit ist sie als Dritte auch bei der Elite noch voll auf Medaillenkurs. Am Ende schlägt sie Liechti um 2:11,69 Minuten und holt sich den U23-Titel. Die Freude bei Liechti ist trotzdem riesengross. Zu Hause eine WM-Medaille gewinnen – es gibt wohl kaum etwas Schöneres. «Es ist mega schön, ich hätte es nicht gedacht. Aber ich geniesse es sehr», sagt eine strahlende Liechti gegenüber SRF. Für die Schweiz ist es nach Gold von Franziska Matile-Dörig (32) im Para-Zeitfahren die zweite Medaille.

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Jasmin Liechti gewinnt U23-Silber.
Foto: keystone-sda.ch

Olympiasiegerin doppelt nach

Und Hartmann? Auch sie darf mit ihrem Rennen trotz verpasstem Medaillen-Exploit zufrieden sein. Sie verpasst die Top 10 zwar knapp, beendet das Zeitfahren aber auf dem 13. Platz und damit sieben Positionen vor Liechti. «Ich habe meistens keine Zahl als Ziel», meint Hartmann gegenüber SRF. «Mir geht es darum, die Strategie umzusetzen.» Die erste Hälfte sei gut gewesen, die zweite nicht mehr so, fasst sie zusammen. «Alles in allem bin ich zufrieden.»

Der Titel geht an die Australierin Grace Brown (39:16,04). Die Olympiasiegerin von Paris, die mit 32 Jahren ihre Karriere nach dieser Saison beendet, verabschiedet sich mit Doppel-Gold von der Rad-Bühne. «Ich hatte grosse Ziele und konnte es durchziehen. Es ist einfach fantastisch», sagt sie im Interview nach dem Rennen. Ob sie ihr Karriereende nun verschiebt? «Nein, ich werde meine Karriere trotzdem beenden», sagt Brown. «Ich bin glücklich und freue mich, dass ich das so beenden konnte.»

Demi Vollering (27) aus Holland gewinnt mit 16,79 Sekunden Rückstand Silber, Bronze geht an die Amerikanerin Chloe Dygert (27). Sie kommt als letzte Fahrerin ins Ziel – und schnappt U23-Weltmeisterin Niedermaier die Medaille bei der Elite weg.

Das Zeitfahren im Ticker zum Nachlesen

22.09.2024, 14:16 Uhr

Dygert schnappt Niedermaier Doppel-Medaille weg

Chloe Dygert kann Brown nicht mehr ärgern. Aber sie fährt auf den letzten Metern um eine Medaille. Und die schnappt sie sich. Sie gewinnt Bronze – und verhindert so, dass U23-Weltmeisterin Niedermaier auch bei der Elite Edelmetall holt.

22.09.2024, 14:14 Uhr

Brown vergoldet ihr Karriereende

Grace Brown hat in Paris Olympiagold gewonnen, nun ist sie auch an der WM nicht zu schlagen. Sie unterbietet die Zeit von Demi Vollering um 16,79 Sekunden und holt sich den Titel. Das Besondere daran: Nach dieser Saison beendet die Australierin ihre Karriere. Was für ein Abschied von ihr!

22.09.2024, 14:12 Uhr

Vollering greift nach Gold

Demi Vollering knackt die 40-Minuten-Marke. Mit 39,32,83 übernimmt sie die Spitze. Sie verdrängt Antonia Niedermaier um 48,31 Sekunden. Auch weitere Fahrerinnen sind auf dem Sechseläutenplatz angekommen. Hartmann ist inzwischen auf Platz 10 klassiert.

22.09.2024, 14:10 Uhr

Hartmann im Ziel

Elena Hartmann hat das Ziel erreicht. Mit 1:44,04 Minuten Rückstand ist sie aktuell auf Platz 8. Ob das für die Top 10 reicht? Noch vier Konkurrentinnen sind unterwegs.

22.09.2024, 14:07 Uhr

Europameisterin chancenlos

Europameisterin Lotte Kopecky hat keine Chance im Vergleich mit Niedermaier. Sie kommt mit 34,34 Sekunden Rückstand ins Ziel. Das ist Zwischenrang 2. Ob das für eine Medaille reicht?

22.09.2024, 14:07 Uhr

Niedermaier mit überragender Zeit

Antonia Niedermaier kommt nach 40:21,14 ins Ziel – und verdrängt Ellen van Dijk um 42,28 Sekunden von der Spitze. Kein Wunder, ist die Deutsche völlig ausgepumpt. Damit ist der Titel in der U23 vergeben – er geht an Niedermaier. Und Jasmin Liechti darf sich über Silber freuen! 

Niedermaier darf derweil sogar von doppeltem Edelmetall träumen. Sollte sie im gesamten Feld am Ende in den Top 3 klassiert sein, gewinnt sie auch bei der Elite eine Medaille.

22.09.2024, 14:02 Uhr

Hartmann auf Top-10-Kurs

Elena Hartmann ist nach wie vor unterwegs. Und sie hat sich etwas nach vorne gearbeitet. Nach der zweiten Zwischenzeit liegt sie auf dem 10. Platz.

22.09.2024, 14:01 Uhr

Liechti hat Silber auf sicher

Mit Antonia Niedermaier ist nur noch eine U23-Athletin unterwegs. Alle anderen sind bereits im Ziel – und waren langsamer als Liechti. Damit ist ihr die Medaille auf sicher – es ist mindestens Silber. Niedermaier ist stark unterwegs und dürfte der Schweizerin wohl Gold noch wegschnappen. 

22.09.2024, 13:50 Uhr

Van Dijk übernimmt Spitze

Ellen van Dijk lässt sich den Vorsprung auf Brodie Chapman nicht mehr nehmen. Mit 39,43 Sekunden Vorsprung setzt sie eine klare neue Bestzeit.

22.09.2024, 13:49 Uhr

Liechti greift nach Medaille

Eine weitere U23-Athletin ist im Ziel angekommen – hinter Jasmin Liechti. Sie führt weiter in dieser Wertung. Noch drei Konkurrentinnen sind unterwegs. 

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