Jolanda Neff steht im Zielraum und kann es kaum glauben. Die 23-Jährige gewinnt die Mountainbike-Marathon-WM. Der Jubel bleibt zunächst aus. Warum bloss?
Neff glaubt, sie sei nur Zweite! Denn im ersten Anstieg setzt sich die Dänin Annika Langvad ab, lässt Neff stehen. Doch dann, ausser Sichtweite der Schweizerin, nimmt Langvad eine falsche Abzweigung und fällt zurück. Neff führt das Rennen drei Stunden souverän an – und merkt es nicht!
Sie sei so schnell gefahren, wie es ging, wird Neff auf acrossthecountry.net zitiert. «Und doch habe ich sie nicht eingeholt.»
Im Ziel schüttelt sie deshalb den Kopf. «Das muss ich erstmal begreifen», sagt sie danach. «Ich dachte immer, ich bin Zweite, vier Stunden lang. Ich kann es gar nicht glauben. Aber wenn die das sagen, muss es wohl stimmen.»
Neff gewinnt so 2:34 Minuten vor der Britin Sally Bigham und 5:33 vor der Französin Sabrina Enaux. Mit Sicherheit der kurioseste Sieg in der Karriere der St. Gallerin.
In einer Woche darf es ruhig wieder etwas normaler zu und her gehen. Dann ist Neff nämlich die grosse Favoritin bei der Cross-Country-WM im tschechischen Nove Mesto.