Da ist mächtig was schief gelaufen beim Giro. Steigende Corona-Zahlen beim Giro. Nachdem der der britische Mitfavorit Simon Yates mit einer Covid-19-Infektion aussteigen musste, wurden am Montag weitere acht positive Corona-Befunde bei fünf Teams festgestellt.
Die Veranstalter werteten diese Testergebnisse als Beleg für das Funktionieren des Hygienekonzepts werteten, aber unter den Fahrern herrscht seither Panik. Die Skepsis sei riesig, berichtet unter anderem «Der Spiegel».
«Lieber nicht mehr starten»
«Die Dinge laufen sehr schlecht», sagte Thomas De Gendt. «Wir fühlen uns nicht sicher.» Der Belgier vom Team Lotto-Soudal berichtete von hitzigen Diskussionen im Teambus über einen Startverzicht vor der zwölften Etappe. Er selbst habe Fahrer im Rennen husten hören. «Am Ende kannst du dich nicht mehr konzentrieren. Ich bin einer der Fahrer, die lieber nicht mehr starten würden.»
Nachdem die Teams Mitchelton-Scott und Jumbo-Visma sich bereits chaotisch vom Giro zurückgezogen haben, fordert nun offenbar EF Pro Cycling in einem Brief an die Organisatoren und den Weltverband UCI den geordneten Abbruch des Giros bis Montag. Wie Eurosport berichtet, heisst es in dem Schreiben, dass die Blase zum Schutz der Teams «eindeutig beschädigt» sei und «weitere Erkrankungen» zu erwarten seien.
Was verheimlichen die Organisatoren?
Für grösste Unruhe sorgte auch eine Nachricht vom E-Bike-Rennen Giro-E, das im Giro-Rahmenprogramm stattfindet. 17 Polizeibeamte wurden dort positiv getestet. Die Veranstalter versichern zwar, diese seien nicht beim Giro eingesetzt worden. Aber die Fahrer glauben das nicht. «Ja, ja, ja, das ist die Erklärung, die sie abgeben», sagt De Gendt. «Ich glaube, dass die Organisation hier Dinge verheimlicht. Es ist viel Geld im Spiel, für die Sponsoren ist es sehr wichtig, dass wir bis nach Mailand kommen.» Bei der Tour de France habe er sich zu keiner Zeit unsicher gefühlt, nun sorge er sich um seine Familie: «Ich möchte niemanden anstecken.»
Heute führt die 13. Etappe von der Adriaküste ins Landesinnere nach Norden, von Cervia nach Monselice. Eine überwiegend flache Etappe.