Weltpremiere bei der Tour de Suisse
Die Revolution im Radsport

Willkommen in der Zukunft des Radsports. Am Prolog der Tour de Suisse kommen die TV-Zuschauer am Samstag erstmals in den Genuss einer Live-Datenübertragung.
Publiziert: 09.06.2016 um 22:31 Uhr
|
Aktualisiert: 11.09.2018 um 15:55 Uhr
1/2
Spektakel Wenn Radstars wie Tony Martin und Matteo Trentin (l.) am Berg leiden, zeigen die Live-Daten alle Leistungsdetails sofort auf.
Foto: EQ Images
Christian Müller

Ob Miguel Indurain, Lance Armstrong oder Bradley Wiggins – die grossen Figuren des Radsports waren nicht nur herausragende Berg- und Zeitfahrer, sondern auch verblüffend gute Schauspieler. Selbst die steilsten Anstiege meisterten sie mit eiserner Miene und täuschten so ihre Gegner über ihre wahre körperliche Verfassung hinweg.

Schon am nächsten Samstag beim Prolog der Tour de Suisse könnte die Zeit der grossen Pokerfaces jedoch abgelaufen sein. Denn: Via kleinen Sender unter dem Sattel werden erstmals live Geschwindigkeit, Herzfrequenz, Wattzahl, Trittfrequenz und Beschleunigung der Fahrer auf das TV-Bild und eine App übertragen. Die Daten sind somit für Zuschauer und Konkurrenten frei zugänglich. Aufgrund der neuen Dauer-überwachung werden die Fahrer zu gläsernen Profis.

Hinter dem Projekt steht Velon, ein Zusammenschluss von elf grossen Profi-Teams. Was erhofft man sich bei den Initianten von der neuen Technik? «Wir wollen den Zuschauern mehr Details zum Radrennen vermitteln», erklärt Mark Buttermann von Infront Sports & Media. Als Projektleiter Velon hat er die Entwicklung hautnah miterlebt. «Dies ist die grösste Veränderung im Radsport der letzten Jahre», ist sich Buttermann sicher.

Je mehr Zuschauer, desto attraktiver der Radsport

Von der Revolution werden zuerst die Zuschauer und später der gesamte Radsport profitieren. Buttermann rechnet vor: «Je mehr Zuschauer wir haben, desto attraktiver ist der Radsport für Sponsoren und umso stabiler wird die finanzielle Lage der Teams.» Doch an der Tour de Suisse wird es nur einen ersten Schritt in die Zukunft geben. Ein Fahrer der 11 Velon-Teams wird mit einem Sender ausgerüstet.

Das Ziel ist jedoch klar: «Mittelfristig soll die Technik bei allen Rennen und allen Fahrern zum Einsatz kommen», erklärt Buttermann. Dann wird die Revolution vollendet sein.

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?