Rund 60 Kilometer vor dem Ziel an der Mur de Huy kommts am Montag bei der dritten Etappe der 102. Tour de France zum Monster-Crash.
Mittendrin: der Schweizer Leader Fabian Cancellara (34). Mit zwei gebrochenen Lendenwirbeln muss der Berner die Tour abbrechen. Er wird in die Schweiz zurückkehren.
Im Anschluss an den Horrorsturz, in den zahlreiche Fahrer verwickelt sind, neutralisiert die Tour-Leitung von Direktor Christian Prudhomme das Rennen, kurz darauf wird der Tross sogar gestoppt, um auf die Verunfallten zu warten.
Ein äusserst ungewöhnlicher Vorgang bei der Tour de France, der vor allem jenen Fahrern sehr missfällt, die nicht gestürzt sind.
Viele beschweren sich offenbar lautstark bei Prudhomme, wie verschiedene Medien berichten.
Sauer ist auch Patrick Lefevere, Manager des Teams Etixx-QuickStep. Er twittert: «Komisches Verhalten der Organisatoren. Ich werde mich daran erinnern. Jetzt werden wir bei jedem Sturz an dieser Tour de France warten! Um das klarzustellen: Ich hasse Stürze! Aber das schafft wirklich einen gefährlichen Präzedenzfall.»
Ins gleiche Horn bläst Thierry Bricaud, Sport-Direktor des FDJ-Teams, bei «Eurosport»: «Solche Stürze sehen wir doch jedes Jahr! Weil so viele Fahrer betroffen waren, geriet man wohl etwas in Panik. Umso mehr, als auch das Maillot Jaune am Boden lag.»
Die meisten Beteiligten allerdings sind einverstanden mit der Entscheidung der Organisatoren, das Rennen zu neutralisieren. Preudhomme erklärt in der «Équipe»: «Es stürzten rund vierzig Fahrer. Die vier Ambulanz-Autos und die zwei Arzt-Fahrzeuge waren blockiert, konnten nicht helfen. Es hatte keine einzige Ambulanz mehr, die sich um die 120 Fahrer bis zum Schluss der Etappe hätte kümmern können.»