Noch ist Fabian Cancellara (34) der beste Zeitfahrer unter den Radgenossen. Selbst wenn er angeschlagen ist. Beweis genug sind die zwei Podestplätze an der Tour de Suisse.
«Fabian ist immer noch nicht ganz fit», sagt sein Teamchef Luca Guercilena (It) in Chalet-à-Gobet VD. «Sein Start hier an den Zeitfahr-Meisterschaften wäre gesundheitlich kein Problem gewesen. Aber er war nicht mehr motiviert!»
Fabian Cancellara macht mit seinem Forfait Platz für die junge Generation – und verzichtet auf seinen WM-Startplatz im September in Richmond (USA).
Der neue Meister heisst Silvan Dillier (24). Vor elf Tagen ist er beim TdS-Prolog noch gestürzt. Er trat ins Leere, weil ihm die Kette vom grossen Blatt sprang. «Die Form vom Giro ist immer noch da. Das gab den Ausschlag», so Silvan Dillier nach der Siegerehrung. «Während des Rennens hatte ich zwar keine Zeitangaben. Aber ich spürte, dass ich gut unterwegs bin.»
Sein Sieg ist keine Überraschung. 2008 gewinnt er bei den U19, von 2010 bis 2012 in der U23-Kategorie. Letztes Jahr gewann er hinter den gestern abwesenden Cancellara und Stefan Küng Bronze.
Im Zeitfahren (39,4 km) oberhalb von Lausanne schlägt Dillier Reto Hollenstein (29) um 1:16 Minuten, Dritter wird Steve Morabito (32). Die Schweiz hat an der WM zwei Startplätze. Einer geht an den neuen Meister. Und optimistisch gibt sich Stefan Küng (verletzt). Sein Ziel ist klar: «Ich will an der WM im Zeitfahren starten. Mein Heilung verläuft ausgezeichnet.»
Küng wie auch Dillier absolvieren zur Zeit in Magglingen BE gemeinsam mit anderen Spitzensportlern einen militärischen Wiederholungskurs.