Längst findet der Schlagabtausch der Giro-Favoriten nicht mehr nur auf der Strasse statt. Auch nach den Rennen wird kräftig ausgeteilt. Als Erster meldet sich Leader Tom Dumoulin (26) zu Wort – der Holländer ist nach der 18. Etappe mächtig sauer. Sowohl Nairo Quintana (27, Kol) als auch Vincenzo Nibali (32, It) kriegen ihr Fett ab: «Sie sind nur gegen mich gefahren. Das verstehe ich nicht. Ich hoffe, dass sie das Podium in Mailand verpassen.»
Der Hintergrund: Quintana (Platz 2, +0:31 Minuten) und Nibali (Platz 3, +1:12) versuchten am Donnerstag beim Aufstieg nach St. Ulrich mehrere Male, Dumoulin anzugreifen. Als dann aber Thibaut Pinot (Platz 4, +1:36) und Ilnur Zakarin (Platz 5, +1:58) davon fuhren, reagierten sie nicht. Und verloren prompt mehr als eine halbe Minute.
Das kann Dumoulin nicht verstehen. Für ihn setzen seine Erzrivalen so ihre Top-3-Platzierungen aufs Spiel.
Nibali kontert: «Dumoulin ist etwas eingebildet. Er soll mit beiden Beinen auf dem Boden bleiben und weniger reden.» Für den Italiener, der im Gegensatz zu Dumoulin schon alle Grand Tours (2 Mal Giro, 1 Mal Tour de France, 1 Mal Vuelta) im Palmarès hat, zählt laut eigener Aussage nur der Gesamtsieg.
Etwas ist klar: Der «Hai von Messina» ist auf Angriff programmiert. Sowohl auf, als auch neben dem Velo. Er kündigt an: «Weiss Dumoulin, was Karma ist? Alles rächt sich irgendwann. Er wird für das bezahlen, was er gesagt hat.»
Die Ingredienzien für die letzten drei Giro-Etappen könnten schärfer nicht sein!