Michele Scarponi (†37), Julia Viellehner (†31), Nicky Hayden (†35): Sie alle sterben nach Radunfällen. Innert kurzer Folge, alle an der adriatischen Küste. Keiner hat eine Chance: Weder der italienische Velo-Profi noch die deutsche Triathletin oder der australische Ex-Töff-Champion. Sie alle werden während des Trainings im normalen Strassenverkehr über den Haufen gefahren.
Die Trauer über ihr Ableben ist gross – nicht nur in der Sportwelt. Je länger, je mehr kommt nun aber auch Wut auf. Dazu rückt die Frage ins Zentrum, wie solche Tragödien künftig vermieden werden können.
Einer, der auf jeden Fall nicht mehr zuschauen will, ist Michael Gogl (23). «Es kann so nicht weitergehen», sagt er. Via Facebook richtet der Rad-Profi aus Österreich einen flammenden Appell an die Autofahrer: «Hinter jedem Fahrradfahrer steckt ein Mensch, ein Sohn, eine Tochter, eventuell Familienvater oder Mutter. Würden Sie Ihre eigenen Kinder mit völlig überhöhter Geschwindigkeit und 50 cm Seitenabstand überholen? Ich kenne die Antwort.»
Gogl, der zuletzt die Tour de Romandie bestritt, gibt offen zu: «Meine Angst wird immer grösser. [...] BITTE respektiert Fahrradfahrer, Sportler, Menschen auf den Strassen und denkt dran, mit eurem Handeln könnt ihr nicht nur ein Leben nehmen, sondern euer eigenes Leben ebenso zerstören!»