Urs Freuler über seinen schönsten TdS-Sieg
«Saronni jubelte bereits vor der Ziellinie»

Urs Freuler feierte neun Siege bei der Tour de Suisse. Den Erfolg von 1982 wird er nie vergessen.
Publiziert: 11.06.2018 um 23:43 Uhr
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Aktualisiert: 17.11.2018 um 23:14 Uhr
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Urs Freuler jubelt, nachdem er Giuseppe Saronni noch abfangen kann.
Foto: Blicksport
Mathias Germann

Am 6. November feiert Urs Freuler seinen 60. Geburtstag. Ist es langsam an der Zeit, um kürzerzutreten? Nein! Der beste Sprinter der Schweizer Rad-Geschichte ist weiterhin voll im Saft. «Ich bin gerade auf einer Runde mit dem Velo», sagt er, als BLICK ihn erreicht. «Aber jetzt mache ich gerade eine Pause, wir können reden!»

Man merkt: Die Passion für den Radsport brennt in ihm wie eh und je. Jetzt, während der Tour de Suisse, sogar noch ein bisschen stärker. «Zumal wir ein tolles Sprinter-Feld haben. Kristoff, Gaviria, Greipel, Sagan, Degenkolb, Matthews, Demare, Colbrelli – das sind alles Top-Leute.»

Vor allem Rekordsieger Peter Sagan hat es Freuler dabei angetan. «Dieser Typ fasziniert mich. Er ist extravagant, cool, ein Showman. Dass manche ihn hassen, ist normal, weil er viel gewinnt. Andere haben mich auch gehasst», sagt Freuler schmunzelnd.

Der Hass auf Sagan sei normal, weil er viel Erfolg habe, meint Urs Freuler.
Foto: Getty Images

Der zehnfache Bahn-Weltmeister weiss, wovon er spricht. Er hamsterte zwischen 1981 und 1989 neun Etappensiege bei der Tour de Suisse. Welcher war der schönste? «Jener in Suhr im Sommer 1982. Da hat mein grosser Rivale Giuseppe Saronni 400 Meter vor dem Ziel eine Handablösung mit einem Teamkollegen gemacht. Heute würde man für diesen Zusatzschub disqualifiziert.»

Zuerst habe er nur einen Gedanken gehabt: «Du Sauhund!» Freuler liess das nicht auf sich sitzen, trat voll in die Pedalen. «Saronni jubelte bereits vor der Ziellinie. Ich aber überholte ihn noch und konnte selber die Hände in den Himmel strecken. Das war wunderbar!»

Heute geniesst er es

Auf die Frage, ob Freuler mit seiner damaligen Top-Form heute eine Chance in den Sprints hätte, muss er schmunzeln. «Das kann ich nicht sagen. Das Material und die Technik haben sich rasant entwickelt. Ich geniesse es auf jeden Fall, etwas langsamer zu fahren und das Radfahren richtig zu geniessen.

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