Unfairen Profis gehts an den Kragen
Video-Jury gibts ab sofort auch im Radsport!

Bei den grossen Rad-Klassikern und der Tour de France kommt dieses Jahr erstmals der Videobeweis zum Einsatz. Drei Kommissäre fahren im Rennen mit, ein vierter sitzt im Ziel. Am Samstag gehts bei Mailand - San Remo los.
Publiziert: 16.03.2018 um 20:24 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 19:10 Uhr

Zum ersten Mal in der Geschichte kommt am Samstag beim ersten Frühlings-Klassiker Mailand – San Remo in einem Profirennen eine Video-Jury zum Zug. Insgesamt werden gleich vier Kommissäre das Renngeschehen permanent beobachten.

Drei davon fahren im Auto und auf einem Motorrad mit, während gleichzeitig ein Vierter auf verschiedenen TV-Monitoren im Zielbereich alles im Auge hat. Dieser hat mehr Bilder zur Verfügung als der Fan zuhause am Bildschirm.

Im Gegensatz zu anderen Sportarten mit Videobeweis wie beispielsweise im Fussball, wo der Video-Ref nur bei zweifelhaften Szenen konsultiert wird und einen Rat erteilen kann, hat der Rad-Video-Ref unmittelbare Entscheidungsbefugnis.

So soll schneller auf Zwischenfälle im Rennen reagiert werden können. Auslöser der Einführung im Radsport sind einige Vorfälle im letzten Jahr. An der Tour de France wurde Peter Sagan nach einem Rempler im Sprint gegen Mark Cavendish ausgeschlossen.

Um den Vorfall zu überprüfen, brauchte die Jury viel Zeit. Der Videokommissär, der in Echtzeit alles verfolgt, soll deshalb den Entscheidungsprozess beschleunigen, wenn es darum geht, Unregelmässigkeiten im Sprint zu bestrafen.

Zudem wurde Gianni Moscon an der WM nachträglich beim Studium der TV-Bilder überführt, wie er sich ziehen liess. In Zukunft soll so etwas schon während des Rennens bemerkt werden und der Fahrer sofort disqualifiziert werden.

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