Jan Ullrich (43) ist zurück im Rampenlicht. Zwar nicht im ganz grossen, aber immerhin. Er wird sportlicher Leiter des Radrennens «Rund um Köln» (1. Juni). Nötig hat dies der Tour-de-France-Sieger von 1997 zwar nicht, aber er macht damit seinem Engagement seinem Freund Artur Tabat einen Gefallen.
Der Name sagt Ihnen nichts? Macht nichts. Er ist für die Organisation des Rennens zuständig. Und sorgt mit Aussagen in Zusammenhang mit Ullrichs Doping-Vergangenheit für Kopfschütteln. Im «Spiegel» erklärt er: «Kritische Stimmen gibt es immer. Aber schauen Sie sich an, was in Russland mit Doping passiert. Da war das früher doch harmlos.»
Für Tabat war Ullrich ein Opfer des damaligen, verseuchten Systems im Radsport. «Wenn alle einen Porsche fahren, und du kommst mit einem Käfer daher, dann willst du auch mehr PS.»
Rückblick: Ullrich wurde 2007 wegen Dopingverdachts von der Tour de France ausgeschlossen. Er trat zurück, kämpfte aber vor Gericht jahrelang für seine Unschuld. 2012 schliesslich wurde der erfolgreichste deutsche Vélo-Profi der Geschichte vom internationalen Sportgerichtshof Cas offiziell als Dopingsünder entlarvt.
Auch Ullrichs «Rückkehr» ins Rampenlicht steht unter keinem guten Stern. Der TV-Sender WDR hat bereits reagiert, er will nicht nur eine Zusammenfassung des Rennens zeigen. «Wir werden uns auch mit den Aussagen von Herrn Tabat beschäftigen», so WDR-Sportchef Steffen Simon. (gem)