U23-Rennen überschattet
Christen fährt auf Platz 4, während Furrers Tod die Runde macht

Seine beeindruckende Solo-Fahrt reicht nicht zum Sieg, am Ende muss sich Jan Christen im U23-Strassenrennen mit Platz 4 begnügen. Der Wettkampf wird überschattet von der Todesmeldung der Nachwuchsfahrerin Muriel Furrer.
Publiziert: 27.09.2024 um 17:19 Uhr
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Aktualisiert: 27.09.2024 um 17:36 Uhr
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Jan Christen wird beim U23-Strassenrennen Vierter.
Foto: keystone-sda.ch
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Andrea CattaniRedaktor Sport

Er hat vom ganz grossen Triumph geträumt und dafür alles riskiert: Jan Christen sucht beim U23-Rennen der Heim-WM früh die Flucht nach vorne. Am Ende muss er sich dennoch drei Fahrern geschlagen geben und sich mit dem undankbaren vierten Platz begnügen. Nach der Bronzemedaille beim U23-Zeitfahren kann der Aargauer also kein weiteres Edelmetall einfahren.

Die letzte Runde auf dem City Circuit – rund 27 Kilometer – ist das Schweizer Rad-Juwel lange solo unterwegs. Erst etwa 10 Kilometer vor dem Ziel beim Zürcher Sechseläutenplatz wird Christen abgefangen. «Ich hatte bei meiner Attacke eigentlich erwartet, dass jemand mitkommt», erklärt Christen nach dem Rennen gegenüber SRF. «So war ich ganz alleine unterwegs. Dass es dann knapp nicht reichte, tut schon weh. Aber ich glaube, ich kann trotzdem stolz sein.»

Im Ziel fährt Jan Christen dennoch mit einem Lächeln ein. Er hat alles gegeben und wurde dafür schlecht belohnt. Was der Fahrer da aber noch nicht ahnen kann: Das ganze Rennen ist längst überschattet vom tragischen Tod der jungen Schweizer Fahrerin Muriel Furrer (†18).

Die Fahrer wissen nichts von der tragischen Meldung

Das U23-Rennen ist in vollem Gang, als die WM-Verantwortlichen die schlimmsten Befürchtungen bestätigen müssen: Die tags zuvor beim Nachwuchsrennen schwer verunfallte Juniorin Muriel Furrer ist am Freitag im Unispital Zürich ihren Verletzungen erlegen. 

Die Meldung verbreitet sich im Zielbereich rasend schnell. Nur die Fahrer auf der Strecke bekommen davon nichts mit. Jan Christen nicht – und auch Niklas Behrens (20) nicht, der sich am Ende im Sprint gegen den Slowaken Martin Svrcek (21) durchsetzt und Gold holt. Bronze geht Alec Segaert (21) aus Belgien. Ihr Edelmetall wird als die traurigsten WM-Medaillen der Rad-Geschichte eingehen.

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