Nein, Stefan Küng (23) ist nicht gestürzt! Er fährt heute den Sprintklassiker Paris–Tours (234 km). Es wird das letzte Rennen in seinem dritten Profi-Jahr. «Am Montag bin ich dann im Spital», meldet der dreifache Saisonsieger.
Platten, Schrauben und Drähte werden entfernt. «Es sind die letzten Nachwehen meines Sturzes vom Juni 2016.» An den Meisterschaften im Zeitfahren hat er sich das Becken und das Schlüsselbein gebrochen.
Heute muss er seinem BMC-Team nichts mehr beweisen – das taten am Samstag auch seine Teamkollegen an der Lombardei-Rundfahrt nicht. Den grossen Herbstklassiker dominiert wie schon vor zwei Jahren Vincenzo Nibali (32, It) solo.
Er gewinnt vor Julien Alaphilippe (Fr). Dritter wird Gianni Moscon (23), Italiens schrecklichster Radprofi. An der Tour de Romandie beleidigt er den dunkelhäutigen Kevin Reza (Fr) und wird von seinem Sky-Team für sechs Wochen gesperrt.
An der WM in Norwegen wird Moscon disqualifiziert, weil er sich vom Auto ziehen lässt. Seit Dienstag hat er auch noch eine Anzeige am Hals. Der Walliser Sébastien Reichenbach hat ihn nach einem Sturz (Ellbogenbruch) in Italien angeklagt: Moscon soll ihn mit Absicht zu Fall gebracht haben.
Mehr Glück hat Laurens De Plus: Der Belgier verbremst sich, stürzt über eine Strassenabsperrung. So furchtbar die Bilder aussehen – ernsthaft hat er sich nicht verletzt.
Bester Schweizer wird Mathias Frank (16.). Michael Albasini gibt das Rennen 40 km vor dem Ziel auf: «Die Müdigkeit nach der langen Saison ist zu gross. In den Steigungen bekam ich keine Luft mehr, der Rücken schmerzt. Jetzt will ich nur noch in die Ferien.»