Viele Kameras richten sich auf Fabian Cancellara (35). Im Hotel Weinebrugge gibt er Auskunft. Er ist der grosse Favorit für die 100. Flandern-Rundfahrt. Aber er spricht auch von seinen Gegnern. Von Sagan, von Van Avermaet, Kristoff oder Boonen.
Der Berner fährt am Sonntag mit einem neuen Trikot. CA Technologies, ein Software-Unternehmen aus den USA, stösst als weiterer Geldgeber zu seinem Team Trek-Segafredo.
Auch wenn Cancellara nächstes Jahr keine Rennen mehr fährt, er wird weiter im harten Sattel sitzen. Darf es dann aber gemütlicher nehmen. Er wird ab 2017 Botschafter der Trek-Velos.
Der US-Fabrikant (1600 Mitarbeiter) hat 1992 als erster Hersteller weltweit die Serienfertigung hochwertiger Carbonrahmen eingeführt. Das freut Mechaniker Roger Theel (40), der Intimus von Fabian Cancellara. Der Sachse ist seit 2001 als Schrauber im Profi-Radsport. Einst begann er im Team Coast bei Alex Zülle, war danach bei Bianchi mit Jan Ullrich.
«Wenn Fabian nicht so gut drauf ist», verrät er, «dann steigt er einfach aufs Velo. Hat keine Wünsche und ist nicht wählerisch.» Meistens aber ist die Form da. Dann entgeht dem Berner nichts, dann wird er zum Pedanten.
Er sehe sofort, wenn etwas Neues am Velo sei, sagt Theel. «Er kontrolliert nicht, er vertraut mir.» Und er merke die kleinste Unwucht im Rad. «Wird getestet, bringt er immer ein hundertprozentiges Feedback.»