Mit einem 65er Schnitt prescht das Feld auf den letzten Kilometern durch Bellinzona. Peter Sagan hat seine Mannen um sich – die Gegner die ihren aber auch. Keiner der sprintstarken Profis ist abgehängt. Alle kämpfen, haben die Ellbogen rausgefahren. Die Spannung steigt erst auf den letzten paar Metern der 123 Kilometer langen 8. Etappe.
Der Franzose Arnaud Démare ist endschnell. Auch wenn er vor zwei Jahren Mailand–San Remo gewonnen hat – er hat sein Image. Er kommt nicht über «Bahnübergänge», wie man im Jargon von jenen Rennfahrern spricht, die an jeder gröberen Steigung abgehängt werden. Der französische Meister gewinnt vor Fernando Gaviria (Kol) und Gippingen-Gewinner Alexander Kristoff (No). Im Gesamtklassement für weiterhin Richie Porte (Aus).
Peter Sagan muss bis nächsten Sommer auf seinen 17. Etappensieg an der Tour de Suisse warten. Der Slowake wird in Bellinzona nur Vierter. Aber als Trost gewinnt er das Punkte-Trikot der diesjährigen Austragung.
Wo auch in einem Profi-Rennen gesprintet wird, die Schweizer Radgenossen haben da nichts zu suchen. Die Zeiten der endschnellen Urs Freuler (59) und Gilbert Glaus (63) sind vorbei. Und leider auch die der potentiellen Gesamtsieger wie einst Tony Rominger (5/9, Alex Zülle (49) oder Pascal Richard (54).
Dafür haben wir nach Fabian Cancellara (38) mit Stefan Küng (24) wieder einen Zeitfahrer. Ein Blick zurück. Elf Teamzeitfahren hat er in seiner Profilaufbahn schon bestritten, sieben davon gewonnen. Beim TdS-Start in Frauenfeld überquert er erstmals als Erster die Ziellinie. Vier Tage trägt er das Gelbe Leadertrikot.
Er hat es am Sonntag in den Beinen, zum zweiten Mal nach 2017 (BinckBank-Tour) ein Zeitfahren an einer WorldTour-Rundfahrt zu gewinnen. Das Zeitfahren in Bellinzona misst 34,1 Kilometer.
Die Trikots nach der 8. Etappe
Gesamt: 1. Porte (Aus); 2. Quintana (Kol) +17'; 3. Kelderman (Ho) +52'.
Punkte: 1. Sagan (Slk) 26; 2. Matthews (Aus) 24; 3. Gaviria (Kol) 24.
Berg: 1. Christian (Gb) 36; 2. Haas (Aus) 32; 3. Sicard (Fra) 24.