81. Tour de Suisse – 3. Etappe
Matthews siegt in Bern – Küng verliert Gelb

Nach nur einem Tag muss Stefan Küng das Gelbe Trikot des Tour-de-Suisse-Leaders wieder abgeben. Weil er beim Finale in Bern den Anschluss verpasst.
Publiziert: 12.06.2017 um 17:33 Uhr
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Aktualisiert: 04.10.2018 um 19:08 Uhr
Oliver Görz

Das war ein kurzes Glück. 24 Stunden nachdem sein Traum von Gelb wahr geworden ist, verliert Stefan Küng das Leader-Trikot schon wieder. Auf der 3. Etappe von Menziken AG nach Bern (159,3 km) handelt er sich auf dem schwierigen letzten Kilometer ein paar Sekunden Rückstand ein. Und die geben zusammen mit den Bonifikationen den Ausschlag zu Gunsten des Etappensiegers und neuen Gesamtführenden Michael Matthews aus Australien.

Die Schlüsselstelle sieht Küng bereits 10 km vor dem Ziel. «Da habe ich in der Hektik des Etappenfinals leider das Hinterrad meines Teamkollegen nicht mehr halten können. Dadurch war ich plötzlich sehr weit hinten», so der 23-jährige BMC-Fahrer.

Alle Versuche, wieder nach vorne zu kommen, scheitern. «Ich habe versucht, einige Positionen wieder gut zu machen, aber es hat nicht mehr gereicht.»

Dennoch resümiert der Thurgauer: «Es ist ein schöner Tag in Gelb gewesen, ich habe es sehr genossen.»

«Der Support war genial!»
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Küng lobt die Zuschauer:«Der Support war genial!»

Matthews, der vor dem Start als Zweiter eine Sekunde hinter Küng gelegen hatte, setzt sich in der Bundeshauptstadt vor dem zweifachen Weltmeister Peter Sagan (Slk) und dem Deutschen John Degenkolb durch. Als bester Schweizer wird Michael Albasini einen Tag nach seinem vierten Platz von Cham diesmal Etappenfünfter.

Küng verliert dagegen beim giftigen Schlussanstieg von der Aare über den Aargauerstalden hinauf zum Ziel kurz vor dem Stade de Suisse am Ende 19 Sekunden und belegt Rang 39. In der Gesamtwertung fällt er auf den 12. Platz zurück (26 Sekunden Rückstand auf Matthews). Auch im Gesamtklassement ist nun Albasini als Fünfter (20 Sek.) neu bester Schweizer.

Zwischenzeitlich hatte Küng seinen knappen Vorsprung von einer Sekunde gegenüber Matthews sogar auf drei Sekunden ausgebaut. Denn bei den Bonus-Sprints in Langnau im Emmental und in Krauchthal BE erkämpfte sich der Zeitfahrspezialist jeweils Rang drei hinter den zwei Ausreissern – und damit beide Male je eine Sekunde Zeitgutschrift.

Auf der 4. Etappe am Mittwoch ist für Küng dagegen nichts zu holen. Die Fahrt über 150,3 km von Bern nach Villars-sur-Ollon östlich des Genfer Sees ist nicht das Terrain des Ostschweizers. Vor allem am 10 km langen Schlussanstieg (durchschnittlich 8 Prozent Steigung) wird er zu kämpfen haben.

Da heisst es Kräfte sparen für die nächsten Tage – vor allem das abschliessende Zeitfahren am Sonntag in Schaffhausen, wo Küng zu den Sieganwärtern gehört.

 

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