Swiss Cycling übergeht ihn bei Olympia-Selektion
Das miese Spiel mit Frank

Mathias Frank darf nicht nach Rio. Er klagt über die Null-Kommunikation des Verbandes.
Publiziert: 02.07.2016 um 00:00 Uhr
|
Aktualisiert: 11.09.2018 um 08:20 Uhr
1/2
Zum Davonfahren: Mathias Frank darf nicht mit nach Rio. Er sei dann wohl müde, so die Begründung des Verbandes.
Foto: Keystone
Hans-Peter Hildbrand aus Saint-Lô

Fabian Cancellara (35), Michael Albasini (35), Steve Morabito (33) und Sébastien Reichenbach (27) fahren für die Schweiz das olympische Strassenrennen (241,5 km) in Rio.

Der Vorschlag stammt von Swiss Cycling, Swiss Olympic hat die Selektion abgesegnet. «Cancellara, Albasini und Morabito sind okay», sagt Michael Schär (29). «Aber wo ist Mathias Frank? Es ist doch eine Strecke für Bergfahrer?»

Was haben sich die Verbands-Selektionäre Thomas Peter (Technischer Direktor), Jonas Leib (Disziplinenverantwortlicher Strasse) und Luca Guercilena (Sportlicher Leiter) gedacht?

«Über Selektionen kann man immer diskutieren und anderer Meinung sein», sagt Thomas Peter. «Wir sind der Meinung, dass Reichenbach für Rio der bessere Mann ist als Mathias Frank.» Diese Einschätzung stört Mathias Frank nicht gross. «Ich weiss, was ich kann», sagt er. Doch er kann nicht verstehen, wie der Verband mit ihm umgegangen ist.

«Sie reden nicht mit dir. Erst wenn alles entschieden ist, knallen sie dir die Begründung an den Kopf.» Im Fall des Luzerners eine abstruse: Da er ja an der Tour auf das Gesamtklassement fahre, sei er dann wohl müde und nicht mehr motiviert für das Strassenrennen in Rio.

Diese Aussage bringt Frank auf die Palme. «Sicher, ich hatte keine gute Saison. Aber im August hatte ich die letzten Jahre immer meine beste Zeit.»

Auch Morabito und Reichenbach haben die Selektionskriterien nicht erfüllt. Und auch sie werden an der Tour als Helfer von Thibaut Pinot (Fr) gehörig arbeiten müssen. Offensichtlich hat man beim Verband halt lieber Helfer als Leader.

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?