BLICK: Geraint Thomas, an der Tour de Suisse wollen Sie sich den letzten Schliff holen für die Tour de France. Da sind Sie Titelverteidiger – spüren Sie den Druck schon?
Geraint Thomas: Im Gegenteil. Ich fühle gar keinen Druck. Klar, ich habe meine Ziele. Die verändern sich aber nicht. Ich muss niemandem etwas beweisen, ausser mir selbst. Ich habe das Grösste in meinem Sport gewonnen, das überhaupt möglich ist.
Die Gegner werden nun von Anfang an auf Sie achten.
Ich kann nur das kontrollieren, was ich mache. Ich will so gut wie möglich an den Start gehen. Es gibt viele super Rennfahrer da draussen, sie werden das Rennen beeinflussen. Aber ich will die Nummer 1 sein.
Ihr Team heisst nun Ineos statt Sky. Haben Sie sich schon daran gewöhnt
Es ist schon speziell. Zum Glück ist das Team zusammengeblieben. Wäre es auseinandergefallen, wäre ich am Boden zerstört gewesen.
Wo sind eigentlich die Gelben Trikots, die Sie im letzten Jahr gewonnen haben?
Zuhause. Aber ich habe einige auch mit anderen Sportlern getauscht.
Mit wem?
Mit Lionel Messi oder Olivier Giroud. Auch mit einigen Rugby-Spieler. Ich habe eine schöne Trikot-Sammlung zuhause.
Folgende Situation: Sie gehen in Cardiff spazieren. Wie lange dauert es, bis Sie jemand anspricht?
Nicht lange (lacht)! Das hat sich seit meinem Tour-Sieg komplett geändert. In Cardiff ist es komplett verrückt. Laufe ich in einem Laden an zehn Leuten vorbei, sprechen mich mindestens acht an. Es ist schön, aber ich bin froh, nicht immer dort zu leben. Ich will mich schliesslich auf meinen Beruf konzentrieren können.
Die Pässe der Tour de Suisse waren wegen des Schnees ungewöhnlich lange zu. Können Sie eigentlich Ski fahren?
Ich habe es noch nie gemacht, kann es aber kaum erwarten. Nach meinem Rücktritt werde ich es sofort versuchen.
In der Schweiz?
Klar, wieso nicht? (schmunzelt)
Einige kurze Fragen. Rugby oder Fussball?
Rugby. Die Cardiff Blues sind mein Team. Und Wales. Sicher nicht England (lacht).
Und im Fussball?
Ich bin Arsenal-Anhänger.
Das beste Bier weltweit?
Puh... Ich trinke alle. Ausserhalb der Saison natürlich.
Keinen Favoriten?
Ich mag Delirium aus Belgien sehr.
Wie viele Pints hatten sie letztes Jahr?
Es waren so viele... Ich habe aufgehört zu zählen (lacht)!
Was ist das Dümmste, das man je über sie gesagt oder geschrieben hat?
Ich lese kaum Artikel über mich, bleibe lieber in meiner eigenen Blase.
Aber?
Einige denken, dass ich nicht seriös genug bin, weil ich ziemlich locker drauf bin und nicht alles zu ernst nehme. Aber das ist mir egal.
Sind Sie ein guter Koch?
Ich mache einen super Salat (lacht)!
Ihr Lieblingsessen?
Ein guter Burger ist wunderbar – wenn auch nicht so gesund. Und auch der traditionelle britische «Sunday Roast», also Braten mit Sauce, Kartoffeln und Gemüse.
Was geht gar nicht?
Schalentiere. Ich bin allergisch auf sie.
Was würde passieren, wenn Sie trotzdem zulangen?
Ich bekäme Ausschläge am Hals und anderen Stellen. Und hätte Mühe mit dem Atmen.
Mögen Sie Fondue?
Ja, aber ich komme kaum dazu, es zu essen.
Einen Schweizer, den Sie bewundern?
Ich habe immer zu Fabian Cancellara hochgeschaut. Er war unglaublich gut. Die Frühjahres-Klassiker sind seit seinem Rückttritt nicht mehr die gleichen.
Was googlen Sie am häufigsten?
Die Wechselkurse.
Welche App nutzen Sie am häufigsten?
Instagram.
Was tun Sie in fünf Jahren?
Hoffentlich immer noch Radrennen fahren.
Sie wären dann 38 Jahre alt. Was ist in zehn Jahren?
Dann geniesse ich das Leben mit meiner Frau Elen und hoffentlich auch Kindern. Das wäre schön.
Welche Frage langweilt sie?
Während der Tour de France werde ich fast täglich zu Froomey (Chris Froome, Anm. d. Red.) befragt. Das ist ermüdend.
Was ist das härteste bei Rundfahrten?
Fährt man den Giro, die Tour oder die Vuelta, ist man 21 Tage am Stück dran. Tag für Tag diese Schmerzen, dieses Leiden... Und dann ist neben dem Rennen noch so viel los, viele Medien, Fans. Es ist hart, sich zu erholen.
Was würde Ihnen ein zweiter Sieg bei der Tour de France bedeuten?
Es wäre unfassbar, grösser als der erste Sieg.
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Vom 15. bis 23. Juni findet die 83. Ausgabe der Tour de Suisse statt. Ob Resultate, Hintergründe oder spektakuläre Videoszenen – hier im Ticker verpassen Sie nichts.
Vom 15. bis 23. Juni findet die 83. Ausgabe der Tour de Suisse statt. Ob Resultate, Hintergründe oder spektakuläre Videoszenen – hier im Ticker verpassen Sie nichts.
400 Gemeinden durchqueren die Fahrer der diesjährigen Tour de Suisse.
8000 Franken erhält jedes Team als Startgeld.
4000 Euro gibt es für einen Etappensieg.
18 000 Euro gibt es für den Gesamtsieg.
10 Jahre dauert schon die Partnerschaft zwischen der Tour de Suisse und Sponsor Vaudoise.
100 Länder berichten im TV über die Tour de Suisse.
7 Millionen Franken beträgt das Budget der Tour de Suisse 2019.
3 Ärzte, 2 Arzt-Autos und 2 Ambulanzen sind während der Tour für die medizinischen Notfälle zuständig.
750 akkreditierte Fahrzeuge sind im Einsatz, davon 74 Töffs.
400 Gemeinden durchqueren die Fahrer der diesjährigen Tour de Suisse.
8000 Franken erhält jedes Team als Startgeld.
4000 Euro gibt es für einen Etappensieg.
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10 Jahre dauert schon die Partnerschaft zwischen der Tour de Suisse und Sponsor Vaudoise.
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7 Millionen Franken beträgt das Budget der Tour de Suisse 2019.
3 Ärzte, 2 Arzt-Autos und 2 Ambulanzen sind während der Tour für die medizinischen Notfälle zuständig.
750 akkreditierte Fahrzeuge sind im Einsatz, davon 74 Töffs.