Privatjet und staatsmännischer Empfang
So brachten Rihs und Tschäppät die Tour de France nach Bern

Die Warteliste für einen Etappenhalt bei der Tour de France umfasst rund 200 Orte. Trotzdem schaffte es Bern innert zwei Jahren, die Tour in die Hauptstadt zu holen.
Publiziert: 18.07.2016 um 11:22 Uhr
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Aktualisiert: 12.10.2018 um 15:51 Uhr
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Milliardär Andy Rihs setzte u.a. seinen Privatjet ein, um die Tour de France nach Bern zu holen.
Hans-Peter Hildbrand

Die Frage ist legendär. «Weit dir äs Dach über äm Chopf?», rief der Berner Stadtpräsident Reynold Tschäppät (1917–1979) 1969 ins volle Allmend-Stadion. Ein Jahr später war das Eishockey-Stadion überdacht.

Fast ein halbes  Jahrhundert später hat sein Sohn Alexander Tschäppät (64) ebenfalls ein kleines Wunder vollbracht. Die Tour de France kommt nach Bern.

Der SP-Stadtpräsident brauchte aber dieses Mal die Hilfe eines politisch anders gesinnten: Andy Rihs (73), der grösste Sportförderer der Schweiz mit den Young Boys und dem Velo-Rennstall BMC.

Der Milliardär hat gezeigt, dass auch eine eigenartige Zweckgemeinschaft funktionieren kann. «Es gibt Dogis und Pragis», sagt Rihs gegenüber BLICK, «und Tschäppät ist ein Pragi.» Beide packen Ideen an und setzen sie um.

Andy Rihs öffnete die Türen, setzte seinen Privatjet ein. «Wir boten den Tour-Direktoren in Bern einen staatsmännischen Empfang», sagt er. Den Rest machte Tschäppät.

Das ist bemerkenswert, denn auf der Warteliste für einen Etappenhalt befinden sich rund 200 Orte, die oftmals zehn Jahre warten – Bern brauchte zwei.

Die Tour-Organisation war beeindruckt vom Auftritt der Berner, kommt statt einem nun für drei Tage. Die Etappenankunft in Finhaut VS ist für den gebürtigen Berner Andy Rihs ein zweiter Höhepunkt. In Crans-Montana hat er ein Chalet. Den Wallisern fühlt er sich sehr nahe. «Der Werbewert für Bern, das Wallis, ja für die ganze Schweiz ist gigantisch», sagt Rihs.

Und für Tschäppät ist klar: «Zürich können wir kulturell nicht konkurrenzieren.» Also widmen sich die Berner dem Sport. 

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