Grosse Emotionen an der Tour de France. Pello Bilbao (33) gewinnt erstmals in seiner Karriere eine Etappe der «Grande Boucle» – und es ist ein spezieller Sieg. «Für Gino», sagt Bilbao danach mit Tränen in den Augen, er widmet diesen Triumph seinem verstorbenen Freund und Teamkollegen Gino Mäder (†26). «Die letzten zwei Wochen waren schwierig. Mit meinen Gedanken war ich bei Gino. Zuhause verbrachte ich vor der Tour Zeit mit meiner Tochter. Sie half mir enorm, ruhig und positiv zu bleiben.»
Bilbao setzt sich in der 10. Etappe der Tour im Teilstück über 167 km von Vulcania nach Issoire durch, indem er im Sprint eine Sechsergruppe meistert. Der Däne Jonas Vingegaard führt das Gesamtklassement weiterhin 17 Sekunden vor Tadej Pogacar aus Slowenien an.
Der Tagessieg des Basken tut auch der Umwelt gut. Bilbao wird für jeden Fahrer, den er an der Tour hinter sich lässt, einen Euro spenden. Gewinnt er eine Etappe, verdoppelt er. Die Summe geht am Ende an ein Projekt, das in Spanien das Pflanzen von Bäumen in abgeholzten Gebieten unterstützt. Ein Projekt, welches auch Mäder am Herzen lag.
Die Etappe vom Mittwoch von Clermont-Ferrand nach Moulins wird eine der letzten Chancen für die Sprinter darstellen. Die drei kleineren Anstiege auf den 180 km dürften das Feld nicht spalten, alles deutet auf einen Massensprint hin. Und vieles spricht für einen vierten Tagessieg des Belgiers Jasper Philipsen. (SDA/mam)