Tortour-Sieger Lionel Poggio
«Ich fuhr 1000 Kilometer ohne GPS»

Der Walliser Lionel Poggio (46) ist Schweizer Meister im Ultracycling. Er gewann die Tortour, das härteste Velorennen der Schweiz, ganz knapp unter 40 Stunden Fahrt.
Publiziert: 22.08.2016 um 16:26 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 16:10 Uhr
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Einsamer Kampf mit dem inneren Schweinehund: Tortour-Fahrer am Sustenpass.
Foto: Lupi Spuma

Ganze 1002 Kilometer, 13'500 Höhenmeter. Nonstop! Am Freitag und Samstag trafen sich die Masochisten unter den Velofahrern in Schaffhausen zur achten Tortour. Lionel Poggio schafft den Kurs rund um die Schweiz in 39h 59min.

«Ich habe nur in Morges 15 Minuten Pause gemacht und fuhr sonst durch», sagte der 46-Jährige aus Wollerau SZ – und verrät sein Rezept: «Am Anfang nicht zu viel Gas geben. Die Kraft einteilen.» Zudem konnte er als gebürtiger Walliser aus Martigny seine Ortskenntnisse nutzen. «Ich bin die Etappen vorher abgefahren und kam während dem Rennen ohne GPS aus.»

Auch auf die richtige Materialwahl kams an: «Rund 600 km bin ich mit dem Triathlon-Velo gefahren, da ist man schon schneller. Und für die steile Etappe in Bals­thal hatte ich ein Rad mit leichten Gängen dabei.» Poggios Lohn: der Titel als Schweizer Meister.

Schnellste Frau nur 3,5 Stunden langsamer

Bei den Frauen gewann Nicole Reist (32) mit 43h 28 min. Auch sie darf sich Schweizer Meisterin nennen. Letztes Jahr hatte Reist die Tortour zwar auch gewonnen, weil aber nicht wie im Reglement erforderlich drei Fahrerinnen das Ziel erreichten, konnte ihr der Titel nicht offiziell zugesprochen werden.

Neben der langer Tortour wurden dieses Jahr auch wieder die Tortour Challenge (525 km) und erstmals die Tortour Sprint ausgetragen (370 km). Bei der Challenge gewann der Sternenberger Urs Zimmermann mit 18h 30min. Schnellste Frau war Viviane Spielmann aus Uerikon. Beim Sprint gewann Favorit Simon Zahner aus Dürnten überlegen mit 11h 23min. Bei den Damen holte sich Marianne Kern aus Dübendorf den Sieg.

«Dabei sein ist alles»: Peter Röthlisberger, Andrea Nägeli und Thomas Benkö lebten den olympischen Gedanken.

Ganz ausserhalb von Siegeschancen (leider) fuhr das BLICK-Tortour-Challenge-Team mit - und kam immerhin vor ­Kontrollschluss in Schaffhausen an. (bö)

PS: Herzlichen Dank an BLICK-Team-Sponsor Opel fürs Begleitfahrzeug!

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