Revolution im Radsport!
Top-Teams lösen sich vom Weltverband

Die neue Form heisst «The Hammer Series». Ein dreitägiges Rennformat, das Spektakel verspricht, neue Vermarktungsmöglichkeiten generiert und ein neues Publikum für den Radsport begeistern soll.
Publiziert: 02.03.2017 um 08:24 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 11:19 Uhr
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Das Team von Quick Step im Training. Die Fahrer werden ab Sommer auch bei den "Hammer Series" am Start sein.
Foto: imago
Hans-Peter Hildbrand

Die dreitägige Rennserie (The Hammer Series) ist das Kind der Teamvereinigung Velon und dem Vermarkter Infront. Die Mannschaftsrennen werden jeweils an drei aufeinanderfolgenden Tagen ausgetragen. Die Teams nominieren je sieben Fahrer, von denen täglich fünf starten. Gewonnen und verloren wird als Team, Preisgelder für einzelne Fahrer gibt es nicht. Drei Disziplinen entscheiden über den Sieg.

1. Tag – Hammer Sprint:

Zehn Runden werden auf einem Rundkurs (10 km) gefahren. Nach jeder Runde gibt es Sprintpunkte für die Top Ten und am Ende des Tages gibt es Zeitbonifikationen, die für die Startzeiten im sonntäglichen Verfolgungsrennen relevant sind.

2. Tag – Hammer Climb:

Ein Punkterennen auf einem Rundkurs, das diesmal aber mit einem Schlussanstieg endet. Wieder gibt es Zeitbonifikationen für die Startzeiten am Sonntag.

3. Tag – Hammer Chase:

Die Entscheidung fällt in einem Mannschaftszeitfahren. Die Startabstände errechnen sich dabei aus den Bonifikationen der ersten beiden Tage. Das Leader-Team startet als erstes. Jenes Team, das nach 50 Kilometern als erstes vier Mann über die Ziellinie bringt, gewinnt das Hammer Race.

Die einzelnen Rennen dauern jeweils nur zwei Stunden. «Wir wollen neues und jüngeres Publikum für den Radsport begeistern», sagt Patrick Lefevere (Be), Manager des Quickstep-Teams (mit Tom Boonen). «Das Konzept eines Drei-Tage- Events an einem Ort öffnet uns neue kommerzielle Möglichkeiten. Sie helfen dem Radsport, sich weiterzuentwickeln.»

Im Rahmenprogramm der «Hammer Series» werden auch Jedermann-Rennen durchgeführt. Geplant ist jeweils ein Fan-Dorf mit grossem Unterhaltungsprogramm. Im Internet lassen sich live Fahrerdaten wie Geschwindigkeit, Leistung und Puls der Fahrer verfolgen Actioncams an den Velos zeigen spektakuläre TV-Bilder.

Gestartet wird Anfang diesen Juni im holländischen Limburg. Geplant ist auch ein Event in der Schweiz (18. bis 21. August). Die Hammer Serie ist auch eine Kampfansage an den Weltverband UCI und die übermächtige Tour-Organisation ASO. Konkurriert die erste Serie in Limburg doch die Dauphiné-Rundfahrt, die auch von ASO durchgeführt wird.

Die Teams:

15 Mannschaften haben den Start an der Hammer Series zugesagt. Weitere folgen in den nächsten Monaten. Aqua Blue Sport (Ir), Bahrain-Merida (Bah), BMC-TAG Heuer (USA), Cannondale-Drapac (USA), Quick-Step (Be), Lotto Soudal (Be), Movistar (SP), Orica-Scott (Aus), Sport Vlaanderen-Baloise (Be), Lotto-Jumbo (Ho), Nippo Vini Fantini (It), Sky (Gb), Sunweb (De), Trek-Segafredo (USA), Team Emirates.

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