Die drittletzte Rampe, der Kruisberg (2,5 km lang, 9,2 % Maximalsteigung), ist für Stefan Küng (24) die eine Steigung zu viel. Der 24-jährige Thurgauer lässt abreissen, fällt aus allen Traktanden – Rang 55 mit 7:34 Minuten Rückstand. Bester Schweizer ist Gregory Rast. Er wird mit 3:40 Minuten Rückstand 39.
Sein Chef Greg Van Avermaet kann einigermassen mithalten. Doch auch der belgische Olympiasieger (5.) hat wie der dreifache Weltmeister Peter Sagan (6.) keine Chance gegen das Team Quick-Step.
Seit 20 Jahren ist dieses Team von Manager Patrick Lefevere (63) unterwegs. Hochdekoriert mit insgesamt 842 Siegen und 1068 Podestplätzen. Nach dem Karriere-Ende von Tom Bonnen (letzten April) muss sich das Team strategisch neu formieren: Mit Philippe Gilbert, Niki Terpstra und Yves Lampaert sowie Zdenek Stybar, 2015 und 2017 Zweiter bei Paris–Roubaix, haben die «Blauen» je nach Rennverlauf mehrere Asse im Ärmel.
Und die stechen. Elia Viviani (Drei Tage von De Panne), Niki Terpstra (E3 Harelbeke) und Yves Lampaert (Quer durch Flandern) gewinnen die Vorbereitungsrennen zur Flandern-Rundfahrt. Die sichert sich Niki Terpstra (33): Der Holländer gewinnt nach Paris–Roubaix (2014) das zweite Radsport-Monument.
Am Kruisberg verabschiedet er sich und fährt die letzten 25 Kilometer solo ins Ziel. Er wird Nachfolger seines Teamkollegen Philippe Gilbert (Be, der diesmal Dritter wird. «Paris-Roubaix und die Flandern-Rundfahrt – diese beiden Rennen waren für mich ein Bubentraum. Jetzt habe ich beide gewonnen. Ich kann nicht beschreiben, wie glücklich ich bin.» Zwischen dem QuickStep-Duo holt sich der 22-jährige Däne Mads Pedersen (22, Dä) den zweiten Platz.
Und wer schlägt die Armada von Quick-Step nächsten Sonntag beim Kopfsteinpflaster-Rennen Paris-Roubaix?