Die Herzen der Radsportfans schlagen höher! Der Grund: Das Fahrerfeld der Tour de Suisse 2017 präsentiert sich äussert hochkarätig. Zwar sind die Aufgebote der World-Tour-Teams erst provisorisch (die definitive Liste muss erst am 9. Juni abgegeben werden), doch unter normalen Umständen werden folgende Top-Stars in der Schweiz zu bewundern sein:
Tom Dumoulin (26): Der frischgebacken Giro-Sieger denkt nicht daran, die Beine hochzulagern – zumindest nicht für lange Zeit. Das Ziel des Super-Zeifahrers bleibt zwar die Weltmeisterschaft (ab 17. September). Aber: Sollte der Holländer gute Beine haben, wird er sicherlich um Etappensiege kämpfen. Sein Fokus dürfte auf das abschliessende Zeitfahren in Schaffhausen gerichtet sein.
Stefan Küng (23): Endlich! Nach zwei Teilnahmen bei der Tour de Romandie wird der talentierte Ostschweizer auch bei der Tour de Suisse zu sehen sein. «Ich freue mich extrem darauf», sagt Küng. Zuletzt bereitete er sich einen Monat lang zuhause vor und fuhr die für ihn wichtigsten Etappen ab. Sein grosses Ziel: Die Zeitfahren. Bereits nach dem Prolog winkt das Leadertrikot – und auch der abschliessende Kampf gegen die Uhr in Schaffhausen (18. Juni) ist perfekt auf ihn zugeschnitten. Dass Dumoulin dabei ist, motiviert «King Küng» noch mehr: «Ich will zu den Besten gehören. Also messe ich mich auch mit den Besten!»
Peter Sagan (27): Das Enfant Terrible aus der Slowakei ist nicht nur zweifacher Strassen-Weltmeister, sondern seit 2016 auch Rekord-Etappensieger bei der Tour de Suisse. Bereits 13 Mal konnte er jubeln – nun will er seinen «Vorsprung» ausbauen.
Fernando Gaviria (22): Kam es beim vergangenen Giro zu einer Sprintankunft, war das Super-Talent aus Kolumbien beinahe unschlagbar. In seiner ersten ersten Grand Tour sammelte der frühere Bahn-Weltmeister gleich vier Etappensiege. Sein Quick-Step-Team wird um jeden Preis versuchen, das Feld für Massensprints zusammenzuhalten.
Greg van Avermaet (32): Der Spätzünder aus Belgien ist der beste Classique-Jäger der Welt. Er dominierte das Frühjahr und holte mit dem Triumph bei Paris-Roubaix seinen bislang wertvollsten Sieg. In der World-Tour-Weltrangliste grüsst der Olympiasieger von Rio (Strasse) vom ersten Platz.
Philippe Gilbert (34): Die Beschreibung «Oldie but Goldie» trifft perfekt auf den Belgier zu. Viele waren der Meinung, dass die grösste Zeit des Belgiers vorbei sei. Aber: Mit seinem total vierten Sieg beim Amstel Gold Race und dem Erfolg bei der Flandern-Rundfahrt zeigte Gilbert, dass er noch lange nicht zum alten Eisen gehört.
Und sonst? Neun weitere Schweizer sind neben Küng am Start: Mathias Frank, Michael Albasini, Martin Elmiger, Gregory Rast, Michael Schär, Silvan Dillier, Reto Hollenstein, Steve Morabito und Sébastien Reichenbach.
Vor allem der Luzerner Frank wird dabei ein heisses Eisen im Kampf um den Gesamtsieg sein. Konkurrenz hat er allerdings zur Genüge. So sind alle Gesamtsieger der letzten fünf Jahre ebenfalls mit von der Partie: Rui Costa (Por), Simon Spilak (Sln) und Miguel Angel Lopez (Sp).
Tour-Generaldirektor Olivier Senn: «Wir sind stolz auf dieses Fahrerfeld. Nun hoffen wir auf etwas besseres Wetter als im letzten Jahr. Dann steht einem wunderbaren Volksfest nichts im Weg!»