Was für ein trauriger Tag für den Radsport. Gino Mäder (†26) ist nicht mehr. Schockiert, wie wir sind, stellen wir sofort viele Fragen: Eine solche Abfahrt bis zum Etappenziel, zu riskant? Muss es denn immer mehr Spektakel sein? Wie konnte das bloss passieren?
Ob Rad-, Ski-, Bike- oder Töff-Sport – die Verletzungsgefahr ist allgegenwärtig. Wenn wir ganz ehrlich sind, müssen wir sogar noch weiter gehen: Der Tod fährt in diesen Sportarten immer mit. «Wer beim Ausüben seines Sports einen Helm aufsetzt, der muss mit dem Schlimmsten rechnen», sagte einst Blick-Skiexperte Bernhard Russi.
Ergötzen wir uns also daran, dass andere ihr Leben riskieren? Nein, wir bewundern unsere Helden beim Ausüben ihrer Kunst. Wir verehren sie dafür, dass sie in Perfektion beherrschen, was wir zum Hobby haben. Wir sitzen auf dem Sofa oder am Strassenrand und wären gerne mehr wie sie, so durchtrainiert, so perfekt, so mutig und tollkühn. Wir schauen Menschen dabei zu, wie sie alles richtig machen, wie sie das Glück haben, heil im Ziel anzukommen. Wir schwelgen und jubeln.
Und dann. Dann kommt dieser eine Moment, der alles verändert, der ein junges Leben beendet. Im Fall von Gino Mäder wissen wir nicht, was beim Unfall passiert ist. Aber wir wissen, dass es bei diesem Tempo bloss eine Kleinigkeit braucht, um eine Katastrophe herbeizuführen.
Am 16. Juni hat das Schicksal Gino Mäder jäh von dieser Welt geholt. Ein Wimpernschlag und nichts ist mehr so, wie es einmal war. Eine Tragödie für seine Liebsten. Uns zeigt sie: Sport ohne Risiko wird es nie geben.