Startverbot an der Tour de Romandie
Das verrückte Herz des Kilian Frankiny

Seit Januar fährt der Oberwalliser Kilian Frankiny als Neoprofi im Team BMC-TAG Heuer. In gewissen Situationen spielt sein Herz verrückt – schlägt bis zu 230 Mal pro Minute. Eine Kardioversion soll das Problem beseitigen.
Publiziert: 23.04.2017 um 12:49 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 10:20 Uhr
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Kilian Frankiny startet nicht an der Tour de Romandie (Dienstag bis Sonntag).
Foto: Chris Graythen
Hans-Peter Hildbrand

Alle Hebel musste Teamchef Jens Blatter ziehen, bis er Kilian Frankiny (23) aus dem BMC-Entwicklungsteam an die Profis abgeben durfte. Auch Teambesitzer Andy Rihs (72) sprach ein Machtwort – und Frankiny hatte seinen Zweijahresvertrag. An der Tour of the Alps gelang ihm auf der vierten Etappe (Freitag) ein Exploit, der erst 800 Meter vor der Ziellinie endete – er wurde als Solo-Ausreisser eingeholt.

Er ist in Form. Doch statt Start an der Tour de Romandie (Dienstag bis Sonntag) muss er am Mittwoch ins Unispital nach Bern. «An der Katalonien-Rundfahrt bemerkte ich die ersten Herzfrequenz-Ausschläge. Mein Herz raste während 10 bis 20 Sekunden mit bis zu 230 Schlägen pro Minute.»

Eine Kardioversion soll nun helfen. Unter einer kurzen Narkose fliesst durch die an der Brustwand befestigten Elektroden ein dosierter Stromstoss, der die elektrische Herzaktivität wieder ins Gleichgewicht bringt. BMC-Arzt Max Testa. «Kilian muss dann maximal 10 Tage mit Training aussetzen.» 

Der berühmteste Radprofi mit einem verrückten Herzen («il cuore matto) war Franco Bitossi (77). Der Italiener musste während Rennen an den Strassenrand fahren und warten, bis sich sein Herzschlag normalisiert hatte. Er gewann 20 Giro-Etappen und 1965 die Tour de Suisse. Seine Karriere beendete er im Alter von 38 Jahren mit insgesamt 158 Profi-Siegen.

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