Die beiden erfahrenen Michael Albasini (36) und Reto Hollenstein (33) können das Rennen nicht nur lesen. Die beiden Thurgauer verstehen sich auch – da hätte Kilian Frankiny (24) mit seinem Gommer-Dialekt wohl für ein paar sprachliche Turbulenzen gesorgt.
Der Oberwalliser hätte eigentlich auch an der Vuelta (25 August bis 16. September) starten sollen. Machte ein Höhentrainingslager als Vorbereitung. Doch das amerikanische BMC-Team (mit Schweizer Geld) warf Frankiny im letzten Moment aus dem Team. Aus Rache, weil er 2019 für das Team Groupama (wie Stefan Küng) fährt. Und dort endlich mehr als 50 000 Franken (Jahreslohn von BMC!) erhält.
Michael Albasini fährt erstmals nach 2011 wieder die Vuelta. «Die Jagd auf Etappensiege wird schwierig», sagt er. Denn sein Chef Simon Yates will bei der Vuelta nun bis zum Schluss durchziehen. Am Giro fuhr er lange Zeit auf Siegkurs, brach dann im Finale komplett ein und nur Rang 21 belegte.
Im luftleeren Raum fährt Reto Hollenstein. «Unser Leader ist Illnur Zakarin. Ich weiss nicht, wie er in Form ist.» Auch er wird als Helfer unterwegs sein. «An den Zeitfahren aber will ich zeigen, was ich kann.» 40,7 Zeitfahr-Kilometer stehen im Kampf gegen die Uhr auf dem Programm. Nach den 8 km zum Start, die 32,7 flachen Kilometer nach dem zweiten Ruhetag (16. Etappe).
Während der drei Wochen stehen neun Bergankünfte auf dem Programm. Die erste bereits auf der 2. Etappe nach Caminito del Rey. Die Favoriten für den Gesamtsieg: Miguel Angel Lopez, Nairo Quintana, Rigoberto Uran (alle Kol), Fabio Aru (It), Richie Porte und Simon Yates (beide Aus).