So fühlt sich Jan Ullrich im Entzug
«Wenn ich die Kinder habe, brauche ich keine Drogen»

Der ehemalige Tour-de-France-Sieger Jan Ullrich (44) gab nach knapp zwei Wochen Entzugsklinik erstmals Auskunft. Der gefallene Radstar offenbarte in einem Interview, dass er sich vor seinem Absturz in der Schweiz gegen ADHS untersuchen liess.
Publiziert: 24.08.2018 um 11:55 Uhr
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Aktualisiert: 20.09.2018 um 17:07 Uhr
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Ex-Radstar Jan Ullrich (44) spricht in einem Interview über die ersten knapp zwei Wochen in der Entzugsklinik.

Ex-Radstar Jan Ullrich ist seit knapp zwei Wochen in Deutschland in der Entzugsklinik. Nach seinem Drogenabsturz auf Mallorca und der Randale während einer Party von Schauspieler Till Schweiger, befindet sich der ehemalige Tour-de-France-Sieger nach eigenen Angaben auf dem Weg der Besserung.

In einem Interview mit der «BILD»-Zeitung plaudert Ullrich über seinen Aufenthalt in der Betty-Ford-Klinik. «Ich habe keine Entzugserscheinungen, muss auch keine Medikamente nehmen.» Er habe den Entzug mit leicht erhöhten Leberwerten angetreten. «Nach zehn Tagen bin ich wieder im Normalbereich angekommen. Da haben schon alle gestaunt nach meinem Konsum in den letzten vier Monaten», sagt er. 

Dass es ihm so gut gehe, sei dem täglichen Kontakt mit seinen Kindern zu verdanken, so Ullrich. Seit einigen Tagen spricht er alle 24 Stunden mit seinen drei Söhnen. Sie leben bei seiner Noch-Ehefrau Sara. Ullrich: «Die Kinder sind meine Medizin.» 

Verschriebenes Amphetamin in der Schweiz hat Ullrich «geholfen»

Im Interview mit dem deutschen Boulevardblatt spricht der Ex-Radprofi auch über den Beginn seines Absturzes. «Ich bin ein hochgradiger ADHSler. Ich stecke voller Energie, deshalb habe ich auch die Tour de France gewinnen können. Aber ich fahre dadurch auch emotional extrem schnell hoch.»

Ullrich wollte etwas gegen seine ADHS-Krankheit tun und liess sich in der Schweiz untersuchen. «Bei einer Studie in Zürich vor einiger Zeit wurde lange getestet, was gut für mich ist. Danach bekam ich eine Notfall-Medikation in Form eines Amphetamins verschrieben», offenbart er.

Die verschriebene Droge habe ihm geholfen, sein «Energie-Level» zu senken. Er erklärt den Effekt so: «Das ist, als wenn ihr eine Schlaftablette nehmt, so fühlt sich das an.»

«Wenn ich die Kinder habe, brauche ich keine Drogen»

Der Knackpunkt sei dann der Ehebruch gewesen. «Als im Frühjahr der Ärger mit Sara begann und ich die Kinder wochenlang nicht sehen und sprechen konnte, bin ich regelmässig explodiert», so der Deutsche. Um da wieder runterzukommen, habe Amphetamin nicht mehr ausgereicht. Ullrich nahm Kokain – und das Unheil nahm seinen Lauf. 

Doch diese Geschichte soll nun seiner Vergangenheit angehören. Ullrich ist seit knapp zwei Wochen völlig clean. «Wenn ich die Kinder habe, brauche ich keine Drogen», sagt er. (nim)

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