Chris Froome ist die grosse Figur an der Tour de France: Der Brite fährt im «Maillot jaune» mit knapp drei Minuten Vorsprung auf die ersten Verfolger.
Nur: In Frankreich scheint dies nicht allen zu passen. Gestern Samstag erreicht die Anti-Froome-Stimmung einen neuen Höhepunkt. Der Kapitän des Sky-Teams wird während der 14. Etappe von einem Zuschauer mit einem Urin-Becher beworfen. Der Tour-Leader wird von den Fans am Strassenrand als «Doper» beschimpft.
«Es ist aus unterschiedlichen Gründen extrem falsch. Ich bin sehr enttäuscht», sagte Froome zu dem Vorfall. Die Sündenböcke sind aus Froomes Sicht schnell gefunden: die Medien.
Diese hätten den 30-Jährigen schon während der gesamten Rundfahrt im Visier. TV-Experte und Ex-Profi Laurent Jalaberts Aussagen dürften Froome nicht gepasst haben. Jalabert sagte auf dem Sender: «Froomes Solo-Sieg auf der ersten Pyrenäen-Etappe war unangenehm anzusehen.»
Damit meinte der Franzose nicht etwa Froomes ungestümen Fahrstil. Dies war viel mehr als direkte Doping-Anschuldigung an die Adresse des Tour-Leader gedacht.
Auch wenn Chris Froome die «Grande Boucle» zum zweiten Mal in seiner Karriere gewinnen sollte – beste Freunde werden er und die Franzosen nicht mehr. (cmü)