Sensations-Sieg bei Klassiker
Eritreer Girmay schreibt Radsport-Geschichte

Bei Rad-Klassiker Gent-Wevelgem kommt es zu einer Sensation. Der eritreische Radprofi Biniam Girmay setzt sich im Schlusssprint durch.
Publiziert: 27.03.2022 um 18:51 Uhr
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Aktualisiert: 28.03.2022 um 20:26 Uhr
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Grosser Tag für Biniam Girmay.
Foto: AFP

Biniam Girmay (22) ist im Radsport der Mann der Stunde. Völlig überraschend gewinnt der eritreische Rad-Star Gent–Wevelgem. Damit ist der unter anderem in Aigle VD ausgebildete Jungprofi der erste Afrikaner, der einen Eintagesklassiker für sich entscheidet. Nach 249 Kilometern und insgesamt neun Anstiegen setzt er sich im Schlusssprint einer vierköpfigen Fluchtgruppe durch. Hinter dem Talent platzieren sich Christophe Laporte und Dries van Gestel auf dem Podium.

«Das ist unglaublich», kommentiert Girmay seinen Sieg. «Nie und nimmer» hätte er damit gerechnet, zu gewinnen. Kein Wunder, denn erst am Freitagabend ist er von seinem Team Intermarche-Wanty-Gobert Materiaux nachgemeldet worden. Von der Route habe er bis kurz vor dem Start keine Ahnung gehabt. Und zudem habe er sich beim dritten Aufstieg auf dem Kemmelberg nicht mehr gut gefühlt. Doch dann erwischt er die richtige Fluchtgruppe und schafft im Schlussprint die Sensation.

Nächstes Ziel Giro d'Italia

Für Girmay ist es der grösste Erfolg seiner noch jungen Karriere. Erst vor wenigen Tagen gelang ihm mit dem fünften Platz beim E3 Saxo Bank Classic die erste Top-Ten-Platzierung in einem Klassiker der World Tour. Bei Mailand–Sanremo wurde er 10. In seinem noch ziemlich leeren Palmarès steht eine Etappe der La Tropicale Amissa Bongo (2019) und der zweite Platz bei den U23-Weltmeisterschaften in Flandern (2021). Und jetzt also der erste Sieg auf Profi-Niveau für den Vater einer kleinen Tochter.

Statt nächste Woche bei der Flandern-Rundfahrt anzutreten, reist Girmay nun zurück in seine Heimat. «Ich fliege nach Hause nach Eritrea. Ich muss meine Familie sehen, ich werde einen Monat dort bleiben, um mich auf den Giro vorzubereiten, bei dem ich eine Etappe gewinnen möchte», sagt der 22-Jährige. Die dreiwöchige Rundfahrt startet am 6. Mai.

Bei den Frauen gewinnt derweil die Weltmeisterin Elisa Balsamo. Die Italienerin gewinnt den Klassiker im Massensprint. Die Schweizerin Marlen Reusser spielt im Schlusssprint keine Rolle und kommt mit dem Feld ins Ziel. Eine Top-Platzierung bleibt ihr aber verwehrt. (cef)

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