Selten und heimtückisch
An dieser Krankheit starb Andy Rihs (†75)

Andy Rihs litt an einer seltenen Knochenmark-Erkrankung. Betroffene verlieren ihre Kraft – das Immunsystem wird schwächer.
Publiziert: 19.04.2018 um 17:58 Uhr
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Aktualisiert: 13.09.2018 um 04:05 Uhr
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Andy Rihs war in der Sportwelt als Sponsor der beiden Rad-Teams Phonak und später BMC bekannt.
Foto: freshfocus
Christian Maurer

Es ist eine heimtückische und seltene Krankheit, die Andy Rihs (†75) umgebracht hat. Er litt an einem myelodysplastischen Syndrom, kurz MDS, einer Vorstufe von Leukämie, auf Deutsch manchmal auch «weisser Blutkrebs» genannt. Der Sportmäzen war ein typisches Opfer dieser tückischen Krankheit: Sie befällt Menschen erst wenn sie älter sind. Das Durchschnittsalter bei Ausbruch ist 74 Jahre. Und betroffen sind mehrheitlich Männer: 60 Prozent der MDS-Patienten sind Männer, nur 40 Prozent sind Frauen.

MDS ist eine Erkrankung des Knochenmarks: Es ist nicht mehr in der Lage, aus  vollständig reife und funktionstüchtige Blutzellen zu bilden. In der Folge verlieren die Patienten ihre Kraft, und auch ihr Immunsystem wird immer schwächer. Gefährlich ist, dass sie auch immer mehr innere und äusserliche Blutungen erleiden und anfällig für Infektionen werden. Sichtbar ist die Krankheit an den zahlreichen Hämatomen («blaue Flecken»). Therapien mit Bluttransfusionen können den Verlauf der Krankheit nur mässig beeinflussen. Noch nicht fertig erforscht sind Behandlungen mit Stammzellen, welche die Blutzellenproduktion wieder in Gang setzen sollen. 

MDS gehört zu den seltenen Krankheiten. Sie wird in Europa nur bei etwa sechs bis zehn von 100'000 Menschen pro Jahr diagnostiziert. Jeder dritte Fall geht nach einer gewissen Zeit plötzlich in eine akute Leukämie über, die viele Patienten wegen ihres geschwächten Zustandes auch bei sofort eingeleiteter Chemotherapie nicht lange überleben.

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