Sein Team holte fast 1000 Siege
Legendärer Velo-Belgier hört nach 55 Jahren im Radsport auf

Jahrzehntelang hat Patrick Lefevere den Radsport geprägt. Nun zieht er einen Schlussstrich. Und hört per Ende Jahr auf.
Publiziert: 11.12.2024 um 14:44 Uhr
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Aktualisiert: 12.12.2024 um 08:51 Uhr
Zieht sich zurück: Patrick Lefevere.
Foto: IMAGO/Photo News
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SDASchweizerische Depeschenagentur

Eine der schillerndsten Figuren im Radsport zieht sich zurück. Der langjährige Manager Patrick Lefevere, aktuell noch Teamchef von Doppel-Olympiasieger Remco Evenepoel, hört zum Jahresende beim Erfolgsrennstall Soudal-Quick Step auf.

«Nach 55 Jahren im Radsport ist es an der Zeit, meinen Platz zu räumen. Es ist kein erzwungener Abgang, der gestern oder einen Tag davor beschlossen wurde. Es lässt sich auch nicht leugnen: Ich bin körperlich nicht mehr derselbe Mensch wie vor 20 Jahren», sagte der 69-Jährige an einer Pressekonferenz.

Lefevere, der die Verantwortung an seinen bisherigen Betriebsleiter Jurgen Foré übergibt, hat den Radsport als Manager geprägt wie kaum ein anderer. Nach diversen Tätigkeiten als Sportlicher Leiter gründete der Belgier mit weiteren Geschäftspartnern seinen Quick-Step-Rennstall und führte das Team mit fast 1000 Siegen an die Weltspitze.

Mit seinem autoritären Führungsstil war Lefevere ein Mann der klaren Worte, wenngleich er nicht unumstritten war. Anfang des Jahres hatte er den zweifachen Strassen-Weltmeister Julian Alaphilippe, der das Team zum Saisonende verliess und neu für die Schweizer Equipe Tudor fährt, scharf attackiert. Seinem französischen Star-Fahrer warf er «zu viel Party, zu viel Alkohol» vor und dass er stark unter dem Einfluss seiner Lebensgefährtin und Tour-de-France-Direktorin Marion Rousse stehe. Auch mit Evenepoels Vater Patrick hatte er sich schon angelegt, als es um einen vorzeitigen Teamwechsel ging.

Im Gegensatz zu vielen Weggefährten überstand Lefevere auch die dunkle Doping-Ära im Radsport nahezu unbeschadet. Als eine Zeitung mal in einem Artikel schwere Anschuldigungen erhob, klagte er – und gewann.

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