Es ist ein Moment, bei dem einem der Atem stockt: Jan Christen (20), die vielleicht grösste Schweizer Hoffnung auf WM-Gold in Zürich, knallt mit voller Wucht in eine Wand. So geschehen beim Giro della Toscana am letzten Mittwoch. «So schnell kann es gehen», schreibt er Blick kurz darauf.
Der Rad-Diamant aus Leuggern AG erleidet bei seinem Unfall, der mitten in einem Anstieg erfolgt, heftige Prellungen und Schürfwunden. Der Arzt seines Teams UAE untersucht ihn genau – auch, weil der Verdacht einer Gehirnerschütterung da ist. Die Erleichterung folgt bald: Die Tests sind gut, Christen darf wieder aufs Velo. Und siehe da: Weniger als 24 Stunden später startet er zum Coppa Sabatini, einem weiteren Eintagesrennen in Italien. Während sein Teamkollege, der Berner Marc Hirschi (26), seinen vierten Sieg nacheinander einfährt, muss Christen aufgeben.
Gemäss Blick-Informationen leidet Christen vor allem unter den Prellungen im Schulter- und Rückenbereich. Der Start bei der WM in Zürich dürfte allerdings nicht in Gefahr sein. Christen wird in der Limmatstadt in der U23 starten, er fährt sowohl das Zeitfahren (23. September) und das Strassenrennen (27. September) – in beiden Wettbewerben zählt er nach Papierform zu den Besten.
Ein Ausfall Christens wäre auch für die WM-Organisatoren und Swiss Cycling ein herber Dämpfer gewesen, schliesslich fehlt mit Marlen Reusser (32) bereits eine der heissesten Medaillen-Kandidatinnen – sie leidet nach wie vor an den Folgen von Long Covid.