Radrennen laufen selten wie gewünscht. So ist das gut dotierte Team Giant-Alpecin nach dem Ausfall von Classique-Jäger John Degenkolb (De) – beim Training in Spanien von einem Auto angefahren – immer noch ohne Saisonsieg. Nun ist auch Teamkollege Tom Dumoulin (Ho) als Zweiter des Zeitfahrens der Tour de Romandie gescheitert.
Sieger Thibaut Pinot (Fr) ist in Sitten zwei Sekunden schneller. Leader bleibt Nairo Quintana (Kol). Mathias Frank ist mit 66 Sekunden Rückstand Sechster.
Auch IAM-Besitzer Michel Thétaz hat es sich anders gewünscht. «Der Höhepunkt mit IAM Cycling wäre, einmal die Tour de Romandie oder die Tour de Suisse zu gewinnen», schwärmt der Unterwalliser, wenn er über das erste grosse Ziel der Saison 2016 spricht. «Mit dem zweiten Platz von Mathias Frank waren wir 2014 bei der Tour de Suisse nahe dran.» So einen Exploit wird der Luzerner an dieser Tour de Romandie nicht mehr schaffen. Weil er nur ein gutes, aber kein aussergewöhnliches Zeitfahren gefahren ist.
Frank verliert 38 Sekunden auf den Sieger. «Ich habe alles gegeben. Hatte aber doch Mühe, meinen Rhythmus zu finden.» Auf der heutigen letzten Bergetappe nach Villars VD bleibt ihm keine Wahl. «Ich muss etwas holen. Ich werde angreifen, wenn ich die Beine dazu habe.»
Michel Thétaz wird dann wieder im Begleitauto sitzen. Und nicht viel sagen, aber wieder öfters lachen. Er hat einfach Spass am Radsport. Findet er in den nächsten zwei Wochen keinen Co-Sponsor – der IAM-Besitzer wird trotzdem weitermachen. Mindestens eine fünfte Saison bis Ende 2017. Einfach so, weil er den Radsport liebt.