Es fehlt ein Wimpernschlag zum grössten Erfolg in der Karriere des Ostschweizers Michael Albasini. Im Finale von Lüttich-Bastogne-Lüttich, dem ältesten der fünf Radsport-Monumente, zeigt sich der 35-Jährige vom Team Orica-Greenedge ganz klar als stärkster Fahrer – muss am Ende aber seiner offensiven Fahrweise Tribut zollen. Im Sprint wird er vom Holländer Wouter Pouls auf Platz 2 verwiesen.
Zuvor ist es Albasinis Attacke knapp drei Kilometer vor dem Ziel, die das Finale des Ardennen-Klassikers einläutet. Der grosse Favorit Alejandro Valverde (Sp), dreifacher Sieger des Rennens, kann dem Antritt des Wilers nicht folgen. Mit drei Mitausreissern verschafft sich Albasini die entscheidenden Meter Vorsprung. Doch bei der Führungsarbeit wird er von Poels, Ex-Weltmeister Rui Costa (Por) und Olympiasieger Samuel Sanchez (Sp) komplett allein gelassen.
Erst auf der Zielgeraden geht Poels nach vorne und lanciert den Sprint. Albasini kommt auf den letzten Metern nicht mehr am Sky-Fahrer vorbei. Poels gelingt damit der erste Lüttich-Sieg eines Holländers seit 28 Jahren (Adrie van der Poel). Albasini hingegen verpasst es, sich als sechster Schweizer nach Ferdy Kübler (1951, 1952), Josef Fuchs (1981), Mauro Gianetti (1995), Pascal Richard (1996) und Oscar Camenzind (2001) in die Siegerliste einzutragen.
Ein Grossteil der Fahrer – so auch die drei anderen Schweizer Starter Steve Morabito (66.) Oliver Zaugg (142.) und Silvan Dillier (123.) – erreichte das wegen Schneefalls in den Ardennen um 30 Kilometer auf 220 Kilometer verkürzte Rennen mit grossem Rückstand.