Der 33-Jährige gibt erneut den Takt vor. Zumal Mathieu van der Poel (Ho) und der WM-Zweite Mathias Flückiger fehlen. Es ist ein Plattfuss bei Nino, der das Rennen doch noch spannend macht. Und Schurter findet mit Landsmann und Scott-SRam-Teamkollege Lars Forster (26) einen geeigneten Profiteur.
Forster schafft mit einem taktisch schlauen Manöver kurz vor dem Ziel den Coup – dass er Nino so den 33. Weltcupsieg (und damit den Rekord von Absalon) vermasselt, nimmt ihm dieser nicht übel.
Für Forster, den Europameister 2018, ist der erste Weltcup-Sieg eine Genugtuung für eine von Verletzungen geprägter Saison. Forster: «Ich hatte so eine verschissene Saison und nun dieser Sieg.»
Auch Schurter kann happy sein. Er sicherte sich schon am Freitag mit dem Sieg im Short-Race vorzeitig seinen siebten Gesamtweltcup. Nino: «Ich wusste auf der letzten Runde, dass es um alles geht. Ich bin sehr glücklich für Lars und zufrieden mit Platz zwei und dem Gesamtweltcup.»
Angeschlagene Neff verpasst Titel
2019 ist definitiv nicht Jolanda Neffs Jahr. Nachdem sie vor gut zehn Tagen bei der WM in Kanada ihren Gold-Traum hinter Pauline Ferrand-Prévot (Fr) platzen sah, geht am Sonntag in Snowshoe auch der Fight um den vierten Gesamt-Weltcupsieg nach 2014, 2015 und 2018 für die 26-jährige Ostschweizerin in die Hose.
Neff geht leicht kränkelnd ins Rennen und wird mit über drei Minuten Rückstand auf Weltmeisterin Ferrand-Prévot beim Weltcup-Final gar nur Elfte. Noch zwei Ränge hinter Linda Indergand.
Über ihren ersten Gesamt-Weltcupsieg jubelt eine Einheimische. Dank Platz 5 im finalen Rennen feiert Kate Courtney (23) ihren zweiten ganz grossen Karriere-Triumph. 2018 hatte sie Jolanda Neff auf der Lenzerheide schon WM-Gold weggeschnappt. Nun auch den Gesamt-Titel.
Courtney verdient den Gesamt-Sieg – sie hat drei der ersten vier Rennen gewonnen. Neff kein einziges im Weltcup. Viermal wird sie Zweite. Ihre Höhepunkte 2019 sind nebst WM-Silber das EM-Gold. (C.S./rib)