Schweizer enttäuschen und Tony Martin wird nur 7.
Cancellara bleibt König

Die Schweizer BMC-Profis sind müde. Küng und Dillier enttäuschen beim Zeitfahren.
Publiziert: 23.09.2015 um 21:47 Uhr
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Aktualisiert: 08.10.2018 um 19:05 Uhr
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Geschlagen: Stefan Küng gibt alles. Mit offenem Mund ringt mer nach Sauerstoff.
Foto: Corbis
Von Hans-Peter Hildbrand

Lange Schweizer Gesichter an den Strassen-Weltmeisterschaften im amerikanischen Richmond. Weder Stefan Küng (19.) noch Silvan Dillier (30.) können auf den 53,5 Kilometern ihre normale Leistung abrufen. Schlimmer noch: Die Schweiz hat für die Olympischen Spiele 2016 in Rio (noch) keinen Quotenplatz geschafft. Dazu hätte einer in die Top Ten fahren müssen.

Thomas Peter, der Technische Direktor von Swiss Cycling, hat das Debakel geahnt. «Der Teambewerb und das Einzelzeitfahren drei Tage später sind für ­unsere Jungen nicht zu verkraften.» Recht geben ihm auch «Abschiffer» der beiden anderen BMC-Fahrer Rohan Dennis (6.) und Davis Phinney (8.). BMC wurde am Sonntag Team-Weltmeister. Dieser Erfolg schliss die sechs Profis.

«Es war nicht ganz so einfach wie geplant», gesteht Silvan Dillier. «Ich spürte den Kraftakt vom Sonntag in den Beinen.» Er verliert fast drei Minuten. Enttäuschend fährt der dreifache Weltmeister Tony Martin (30). Der Deutsche ist der grosse Verlierer: Als Siebter fährt der dreifache Weltmeister erstmals seit 2009 nicht in die Medaillen-ränge. Weltmeister wird überraschend der Weissrusse Wassil Kiryjenka (34). Martin verpasst es damit auch, die Rekordmarke von Fabian Cancellara zu egalisieren. Silber gewinnt ­Malori (It). Bronze holt Coppel (Fr), Profi im Schweizer IAM-Team. Daheim in Ittigen kann sich Fabian Cancellara (35) freuen. Er bleibt mit 4 WM-Titeln alleiniger Rekordhalter. Er hat aus gesundheitlichen Gründen auf die WM verzichtet.

Gross ist die Enttäuschung für den 21-jährigen Stefan Küng (Rückstand über 2 Minuten). «Jetzt werde ich mich auf der Bahn vorbereiten. Nächstes Ziel sind die Europameisterschaften in Grenchen.» Dort hat er Mitte Oktober Revanche geschworen. Er will sowohl in der Einzel-Verfolgung (Gold ist klares Ziel) als auch in der Teamverfolgung (Top 3) brillieren.

An den Olympischen Spielen 2016 haben die Bahnbewerbe (Einzel und Team) für ihn Priorität. Wegen Terminkollisionen kommt für ihn ein Einsatz auf der Strasse nicht in Frage.

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