Schmerzvolles Eiersuchen!
Für Cancellara gibts Familien-Ostern statt Flandern

Seit November hatte Fabian Cancellara Ostern im Visier. Nun färbt er zu Hause Eier – statt in Flandern zu siegen.
Publiziert: 04.04.2015 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 13.10.2018 um 01:24 Uhr
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Albtraum: Beim Sturz in Harelbeke zieht sich Cancellara eine doppelte Fraktur im Lendenwirbelbereich zu.
Foto: Corbis
Von Hans-Peter Hildbrand

Nach dem Sturz beim E3 in Harelbeke läuft Fabian Cancellara (34) gebückt und unsicher. Teambetreuer helfen ihm auf dem Weg vom Parkplatz ins Hotel. Die Nacht kann er kaum schlafen, aber am Morgen will er zum Training in den Rennsattel.

«Es war für mich unvorstellbar, nicht aufs Velo steigen zu können», erklärt der Berner. Seit November hat er praktisch jeden Tag trainiert: bei Schneetreiben, Regen, Wind und grosser Hitze. Immer das gleiche Ziel vor Augen: an Ostern die Flandern-Rundfahrt und eine Woche drauf Paris-Roubaix.

«Ich habe auf das Gewicht geschaut», sagt er. «Selbst an Weihnachten bei Tisch nicht gesündigt.» Der Meister der Vorbereitung war bereit für die beiden Monumente. Und dann das: «Ein Sekundenbruchteil – und alles ist für die Katz.»

Statt die Familie an Ostern im Hotel im belgischen Brügge bei sich zu haben, ist er jetzt zu Hause in Ittigen BE. Aber anders als 2012, als er an der Verpflegung der Flandern-Rundfahrt stürzt (dreifacher Bruch des Schlüsselbeins), bricht für ihn keine Welt zusammen. «Damals habe ich viel gelernt, das mir jetzt zu Gute kommt.»

Eierfärben mit den Töchtern und Schoggihasen verdrücken

Er hadert nicht und schaut auch nicht in die nähere Zukunft. «Jetzt bin ich in Ittigen. Geniesse die Zeit mit meiner Familie.» Aber Herumtollen mit seinen beiden Töchtern Giuliana (8) und Elina (2) kann er nicht. Er kann sich nur auf eine Seite drehen, und das auch nur mit starken Schmerzen. Nach Osternästli bücken ist daher schwierig. Aber er will mit seinen beiden Mädchen Eier färben – und den einen oder anderen Schoggihasen verdrücken.

Der Heilungsprozess der gebrochenen Lendenwirbel braucht Zeit. «Zwei bis drei Wochen werde ich wohl nicht auf ein Velo steigen.» Was wann passiert, lässt er offen. «Aber ich werde stärker zurückkommen», ist er sich sicher. «Wegen eines Sturzes gebe ich doch nicht auf. Stürze gehören zum Leben eines Radprofis.»

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