Fahrer nach Unfall durch die Luft geschleudert
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Bei der Tour de France:Fahrer nach Unfall durch die Luft geschleudert

Schär ärgert sich über Sturz-Wahnsinn an der Tour de France
«Die Zuschauer sehen gerne Schmerzen und Elend»

Tag für Tag knallts an der Tour de France. Oft sind die Unfälle unnötig und durch riskante Fallen provoziert. Das sorgt im Feld für Unmut.
Publiziert: 10.07.2019 um 15:39 Uhr
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Aktualisiert: 10.07.2019 um 16:56 Uhr
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Die hässliche Seite der Tour de France. Stürze gehören zur Tagesordnung. Das muss auch George Bennett erfahren, der sich um den am Boden sitzenden Teamkollegen Dylan kümmert.
Foto: Getty Images
Stefan Meier

Die Tour de France zeigt sich auch 2019 erneut von ihrer hässlichen Seite. Es gibt nicht nur Radsport auf höchstem Niveau, auch heftige Stürze gehören dazu. Auf den ersten vier Etappen knallt es täglich.

Letztes Beispiel ist Pierre-Luc Périchon, der am Dienstag in einen unzureichend gesicherten Strassenteiler rast und sich fürchterlich überschlägt.

Nach den Crashes regt sich Widerstand im Fahrerfeld. Denn oft sind unnötige Strassenverengungen Grund für die Unfälle. Am Montag war dies gleich zweimal der Fall. Auch der Schweizer Radprofi Michael Schär ärgert sich masslos und greift Tour-Ausrichter ASO (Amaury Sport Organisation) an.

«Sie suchen die Gefahr. Das ist fahrlässig»

«Die ASO will den Zuschauern ein Spektakel bieten, deswegen lässt sie uns ständig durch irgendwelche Gassen fahren. Ich habe dafür absolut kein Verständnis», sagt Schär gegenüber der «NZZ». «Die ASO sucht bewusst die Gefahr. Das ist fahrlässig.»

Schär ist sich bewusst, dass die ASO damit lediglich die Gier der Zuschauer nach Blut bedient. Die Leute würden bei Stürzen genau hinschauen. «Man sieht gerne die Schmerzen und das Elend. Das ist traurig, aber wahr.»

Schär steht mit seiner Meinung im Feld nicht alleine da. Schon nach der ersten Etappe mit dem Massencrash kurz vor dem Ziel ärgern sich einige Fahrer. 

«Die haben Fallen eingebaut» 

«Die haben ein paar Fallen eingebaut, sodass es immer sehr nervös war», sagte etwa der Deutsche Maximilian Schachmann in deutschen Medien. Und Titelverteidiger Geraint Thomas, der selbst zu Boden ging, erklärte: «Es war eng zwischen den Barrieren, man konnte nirgendwo hin.»

Einer der heftigsten Kritiker ist seit längerem Tony Martin. Der deutsche Zeitfahr-Spezialist weist wiederholt auf die Gefahren hin. «Ich kann es nur immer wieder anmerken», sagt Martin. Doch bei manchen Rennen «stellen sich mir die Nackenhaare auf. Da redet man gegen die Wand.»

Die Tour de Frande übertreibt es demnach Jahr für Jahr. Martin: «Letztes Jahr haben wir eine grosse, breite Strasse verlassen, damit wir durch drei Kreisverkehre wieder auf die grosse Strasse fahren. Das muss wirklich nicht sein.»

Stürze werden einkalkuliert

Klar ist aber auch allen, dass sich die Stürze nicht komplett vermeiden lassen. «Jeder Fahrer wird von seinem Team unter Druck gesetzt, im Feld ganz nach vorne zu fahren», sagt Schär. Doch es fehlt vorne der Platz für alle. «Wenn dann etwas Unvorhergesehenes passiert, geht eine Welle durchs Feld. Dann überlappen sich die Reifen, und es kommt zum Crash.»

Doch die Fahrer sind auch bereit, die Crashes in Kauf zu nehmen, wenn sie nicht durch unnötige Fallen provoziert werden. «Bei der Tour heisst es immer wieder Augen zu und durch», weiss Martin. «Es ist eines der wenigen Rennen, wo man als Fahrer sagt, da wird der Sturz halt mit einkalkuliert.»

Tour de France verfolgen

Im BLICK-Ticker gibt es alle Etappen der Tour de France 2019 nochmals zum Nachlesen. Verpassen Sie kein Ergebnis und Highlight des legendären Radrennens!

Im BLICK-Ticker gibt es alle Etappen der Tour de France 2019 nochmals zum Nachlesen. Verpassen Sie kein Ergebnis und Highlight des legendären Radrennens!

Tour de France 2019
  • Die Tour de France oder einfach Le Tour genannt, ist das bekannteste und bedeutendste Radrennen der Welt.
  • Das erste Rennen wird seit 1903 jährlich durchgeführt und führt quer durch Frankreich und teilweise angrenzenden Nachbarländern.
  • Die einzigen Ausfälle der Tour fanden während dem ersten Weltkrieg zwischen 1915-1918 und dem zweiten Weltkrieg zwischen 1940-1946 statt.
  • Die Tour de France wird oft als das grösste jährlich stattfinde Sportereignis genannt und gilt als das härteste Radrennen der Welt.
  • In der Neuzeit geht das gesamte Rennen über 3500 km in 21 Etappen.

Übersicht Tour de France 2019

Wann: 06.07.2018 - 28.07.20189

Die Sieger seit 2006

  • 2018 Geraint Howell Thomas (GB)
  • 2017 Christopher Froome (GBR)
  • 2016 Christopher Froome (GBR)
  • 2015 Christopher Froome (GBR)
  • 2014 Vincenzo Nibali (ITA)
  • 2013 Christopher Froome (GBR)
  • 2012 Bradley Wiggins (GBR)
  • 2011 Cadel Evans (AUS)
  • 2010 Andy Schleck (LUX)
  • 2009 Alberto Contador (ESP)
  • 2008 Carlos Sastre (ESP)
  • 2007 Alberto Contador (ESP)
  • 2006 Oscar Pereiro (ESP)

Weitere Gewinner auf der offiziellen Webseite der Tour de France

Pruntrut soll 2012 zum Handkuss kommen
Le Tour de France
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  • Die Tour de France oder einfach Le Tour genannt, ist das bekannteste und bedeutendste Radrennen der Welt.
  • Das erste Rennen wird seit 1903 jährlich durchgeführt und führt quer durch Frankreich und teilweise angrenzenden Nachbarländern.
  • Die einzigen Ausfälle der Tour fanden während dem ersten Weltkrieg zwischen 1915-1918 und dem zweiten Weltkrieg zwischen 1940-1946 statt.
  • Die Tour de France wird oft als das grösste jährlich stattfinde Sportereignis genannt und gilt als das härteste Radrennen der Welt.
  • In der Neuzeit geht das gesamte Rennen über 3500 km in 21 Etappen.

Übersicht Tour de France 2019

Wann: 06.07.2018 - 28.07.20189

Die Sieger seit 2006

  • 2018 Geraint Howell Thomas (GB)
  • 2017 Christopher Froome (GBR)
  • 2016 Christopher Froome (GBR)
  • 2015 Christopher Froome (GBR)
  • 2014 Vincenzo Nibali (ITA)
  • 2013 Christopher Froome (GBR)
  • 2012 Bradley Wiggins (GBR)
  • 2011 Cadel Evans (AUS)
  • 2010 Andy Schleck (LUX)
  • 2009 Alberto Contador (ESP)
  • 2008 Carlos Sastre (ESP)
  • 2007 Alberto Contador (ESP)
  • 2006 Oscar Pereiro (ESP)

Weitere Gewinner auf der offiziellen Webseite der Tour de France

Das sind die Tour-Favoriten 2019

Zwei schwergewichtige Ausfälle machen das Rennen um den Tour-de-France-Sieg 2019 offener denn je. Erstens fällt vierfache Tour-Triumphator Chris Froome (34, Gb) aus, er brach sich nach einem Crash in eine Hauswand Becken, Oberschenkel und Nacken. Zweitens ist auch Tom Dumoulin (29, Ho) nicht dabei – der Giro-Sieger des letzten Jahres leidet an Knieproblemen. Was bleibt, ist ein bärenstarkes Team Ineos (früher Sky) mit den Top-Favoriten Geraint Thomas und Egan Bernal und dazu vier weitere Thron-Anwärter. Die vier Tour-Schweizer Stefan Küng (25), Mathias Frank (30), Michael Schär (32) und Sébastien Reichenbach (30) sind als Helfer in Frankreich und hoffen auf einen Etappensieg. 

Geraint Thomas (33, Gbr)

Trotz des Kampfs gegen das Übergewicht und der Sturz an der Tour de Suisse: Der Waliser ist und bleibt ein heisser Kandidat auf den Tour-Sieg. Er ist stark am Berg, dazu exzellent im Zeitfahren und bringt die mentale Lockerheit mit, um gut mit Druck umzugehen. *****

Egan Bernal (22, Kol)

Das Wunderkind aus den Anden. Im Gegensatz zu vielen Kolumbianern, welche in der Vergangenheit für Furore sorgten, ist Bernal nicht nur eine super Kletterer. Nein, er ist auch im Kampf gegen die Uhr sehr solide. In diesem Jahr gewann Bernal Paris-Nizza und die Tour de Suisse. *****

Jakob Fuglsang (34, Dä)

Wer den schwierigen Dauphiné gewinnt, hat etwas auf dem Kasten. Das ist bei Astana-Fahrer definitiv der Fall, er ist in Form. Allerdings stand er bei einer Grand Tour noch nie auf dem Podest. Hält er auch drei Wochen durch? ***

Vincenzo Nibali (34, It)

Der «Hai von Messina» ist noch immer bissig. Zuletzt Zweiter beim Giro d'Italia. Etwas ist ausser Frage: Der Super-Abfahrer vom Team Bahrain Merida weiss, wie es geht. Er gewann schon alle drei grossen Rundfahrten (Vuelta 2010, Giro 2013, Tour de France 2014). **

Adam Yates (26, Gb)

Zusammen mit seinem Bruder Simon könnte er für Furore sorgen. Gewiss, ein Sieg von Yates wäre eine Überraschung. Aber wie bei Bernal gilt: Er ist sowohl am Berg als auch im Zeitfahren stark – wenn auch nicht der Stärkste. **

Thibaut Pinot (29, Fr)

Die französischen Rad-Fans lechzen nach einem neuen Tour-Helden. Der Letzte, der die Tour gewann, was Bernard Hinault im Jahr 1985. Die Hoffnungen ruhen auf den Schultern von Romain Bardet (28) – und eben Pinot. Dieser mied zuletzt seine Heim-Rundfahrt – jetzt will er zuschlagen. *

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Geraint Thomas (33, Gbr)

Trotz des Kampfs gegen das Übergewicht und der Sturz an der Tour de Suisse: Der Waliser ist und bleibt ein heisser Kandidat auf den Tour-Sieg. Er ist stark am Berg, dazu exzellent im Zeitfahren und bringt die mentale Lockerheit mit, um gut mit Druck umzugehen. *****

Egan Bernal (22, Kol)

Das Wunderkind aus den Anden. Im Gegensatz zu vielen Kolumbianern, welche in der Vergangenheit für Furore sorgten, ist Bernal nicht nur eine super Kletterer. Nein, er ist auch im Kampf gegen die Uhr sehr solide. In diesem Jahr gewann Bernal Paris-Nizza und die Tour de Suisse. *****

Jakob Fuglsang (34, Dä)

Wer den schwierigen Dauphiné gewinnt, hat etwas auf dem Kasten. Das ist bei Astana-Fahrer definitiv der Fall, er ist in Form. Allerdings stand er bei einer Grand Tour noch nie auf dem Podest. Hält er auch drei Wochen durch? ***

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Der «Hai von Messina» ist noch immer bissig. Zuletzt Zweiter beim Giro d'Italia. Etwas ist ausser Frage: Der Super-Abfahrer vom Team Bahrain Merida weiss, wie es geht. Er gewann schon alle drei grossen Rundfahrten (Vuelta 2010, Giro 2013, Tour de France 2014). **

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Thibaut Pinot (29, Fr)

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