2018 hat die Tour bei einem Budget von 7 Millionen einen Verlust geschrieben. Aber warum kämpft die traditionsreiche Landesrundfahrt mit Problemen? Die Schweizer lieben zwar die Tour de Suisse, aber die grossen einheimischen Firmen sind zu wenig bereit, in den Radsport zu investieren. Die Organisatoren klagen über die fehlende Lobby des Radsports.
Nun will eine neue Trägerschaft um die Cycling Unlimited AG der Tour de Suisse zu altem Glanz verhelfen. Sie übernimmt ab 2020das Management und die Vermarktung der Landesrundfahrt von InfrontRingier.
Das Problem der Tour de Suisse aber bleibt. Nach wie vor fehlt der Landesrundfahrt ein Gesicht - ein Türöffner. Einer wie Fabian Cancellara (38), der grösste Schweizer Radsportler der letzten Jahre.
«Mein Herz sagte zwar sofort ja», erklärt Cancellara, angesprochen auf ein Engagement bei der Tour. «Aber der Verstand sagt zum jetzigen Zeitpunkt, gerade mal 2 ½ Jahre nach meinem Karriereende, nein. Ich war genug weg von zu Hause und will nun zuerst meiner Familie Zeit schenken. Und ihr so das zurückgeben, was sie mir die letzten 17 Jahre gegeben haben».
Cancellara wird dennoch an beiden Wochenenden der Tour de Suisse vor Ort sein. «Aufgrund meines Gesamtsieges vor 10 Jahren weiss ich, wie gross die Emotionen an der eigenen Landesrundfahrt sind. Und hoffe natürlich auf neue Schweizer Erfolge in diesem Jahr,» sagt der Berner.
Auch ohne Cancellara als Aushängeschild bleiben die Organisatoren optimistisch. «Wir wollen das innovativste Radrennen der Welt machen», verspricht Markus Pfisterer. Der Swiss-Cycling-Geschäftsführer wird Verwaltungsratspräsident der neuen Tour. «Wir haben Mut zu neuen Formaten.»
Zu viel will er nicht verraten. Aber für alle neue Ideen braucht es Geld. Und die Schlüsselfrage bleibt: Wer investiert in die Tour de Suisse? (hph/red)