Rückblick: Reichenbach rollt beim Eintagesrennen «Tre Valli» mit 60 km/h hinten im Feld mit, er ahnt nichts Böses. Dann spürt er plötzlich einen Stoss! Der Mann aus Martigny VS verliert das Gleichgewicht, knallt mit voller Wucht auf den Asphalt, bricht sich den Ellenbogen. Später im Spital werden zusätzlich Mikrorisse im Becken diagnostiziert.
Für den Schweizer ist klar: Moscon hat ihn mit Absicht gestossen! Quasi als Racheakt dafür, dass Reichenbach auf Twitter bei der Tour de Romandie im Frühling von einem Rassismus-Vorfall geschrieben hat. Den Namen Moscon nannte er zwar nicht, trotzdem war klar, dass er den Italiener meinte. Untersuchungen bestätigten dessen Schuld, Moscon wurde vom eigenen Sky-Team für sechs Wochen gesperrt.
Moscon bezichtigt Reichenbach des Rufmords
In einem Interview mit der «Gazzetta dello Sport» dreht Moscon den Spiess jetzt um! Wird vom Täter zum Opfer. «Ich habe Zeugen, die bestätigen, dass ich nichts falsches gemacht habe.» Durch die Anzeige und die Aussagen Reichenbachs, «hat er meinen Ruf zerstört.»
Zwar gibt Moscon zu, auf dem Velo ein anderer Mensch zu werden, bestreitet aber, übermässig aggressiv zu sein. Für den Italiener ist klar: Die Kritik an ihm und seinem Team Sky sei nur so gross, weil die Rivalen neidisch auf die Erfolge des britischen WorldTour-Teams seien. «Ich kann nicht akzeptieren, wenn Leute sagen, wir seien arrogant. Die sind nur eifersüchtig! Aber wie schon das italienische Sprichwort sagt: Es ist besser, Leute neidisch zu machen, als pathetisch zu wirken.»
Bleibt abzuwarten, wann und wie Reichenbach zum Gegenschlag ausholt. (aho)