Roglic nicht zu schlagen
Ex-Skispringer siegt – Porte gewinnt Tour de Romandie

Der Slowene Primoz Roglic ist beim Zeifahren in Lausanne der Schnellste. Richie Porte triumphiert im Gesamtklassement.
Publiziert: 30.04.2017 um 16:08 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 18:23 Uhr
Mathias Germann

Ein Ex-Skispringer siegt, ein Tour-de-France-Mitfavorit triumphiert!

Beim abschliessenden Zeitfahren der Tour de Romandie ist Primoz Roglic (Sln), der 2007 Junioren-Weltmeister im Skispringen wurde, der Schnellste. An der Siegerehrung zeigt Roglic zum Gaudi der Zuschauer eine perfekte Telemark-Landung. Den Gesamtsieg holt sich aber ein anderer: Richie Porte. Der Australier wird in Lausanne Zweiter (+ 0:08) und verdrängt Simon Yates (Gb) in der letzten Tour-Etappe noch von der Spitze. Letztlich gewinnt Porte die Rundfahrt mit 21 Sekunden Vorsprung. Dritter wird der Amerikaner Tejay van Garderen (+0:34).

Portes Triumph in der Westschweiz ist gleichzeitig eine Kampfansage in Richtung Chris Froome (Gb). Denn: Der BMC-Crack würde den dreifachen Tour-de-France-König im Juli nur allzu gerne von seinem Thron stürzen. Ob es gelingt, bleibt abzuwarten. Froome wird in Lausanne auf alle Fälle «nur» Neunter und verliert 37 Sekunden auf Porte. Enttäuschend.

Porte kann dies egal sein. «Mein Sieg ist gut im Hinblick auf die Frankreich-Rundfahrt. Ehrlich gesagt ist es aber ein Schock, dass ich hier gewinne. Das hätte ich nicht erwartet, obwohl ich gut drauf bin. Es fühlt sich grossartig an. Unser Team-Besitzer Andy Rihs ist zwar nicht hier, aber ich hoffe, dass auch er Freude daran hat.»

Stefan Küng, seinerseits Teamkollege von Porte, reicht es letztlich zu Rang 21 (+01:07). Eine Enttäuschung? Nein, denn dafür gibt es gute Gründe. Erstens: Küng verbrauchte in den letzten Tagen enorm viel Energie, fuhr angriffig und bolzte an der Spitze des Feldes immer wieder Tempo. Zweitens: Seit der WM in Richmond (USA) im letzten Herbst kein einziges Einzelzeitfahren mehr. Und: Da sich Küng zuletzt vor allem auf die Frühjahres-Klassiker konzentrierte, hatte er kaum Zeit für Zeitfahr-Training.

Küng, der das Punkteklassement für sich entscheidet, analysiert: «Heute gebe ich mir die Note 4,5. Das war nicht ungenügend, aber auch nichts Spektakuläres. Mir fehlte das Feeling, um weiter vorne zu landen.»

Das Rundfahrt-Zeugnis des Ostschweizers ist trotzdem positiv. «Der Sieg in Bulle hat mega gut getan. Jetzt kann ich entspannt in die Pause gehen, denn ich weiss, dass ich auf einem guten Niveau bin.» Sein nächstes Ziel: Die Tour de Suisse (ab 10. Juni)!

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