Ja, da gibt es noch das in Genf gemeldete Team Katjuscha-Alpecin. Fast eine deutsche Nationalmannschaft (Marcel Kittel, Tony Martin, Rick Zabel), geführt von Russen. Mit dem Thurgauer Reto Hollenstein (32) als einzigem Schweizer.
Einsam fühlt sich auch Gregory Rast (38). Als einziger Radgenosse fährt er das Etappenrennen Paris–Nizza (bis Sonntag). «Jetzt kann ich mit keinem mehr Schwyzerdütsch reden», schmunzelt der Zuger. Und er ist auch der älteste Starter im 153-köpfigen Feld.
Beim Tirreno–Adriatico (ab Mittwoch) hätte er wenigstens mit Stefan Küng und Michi Schär palavern können. «Aber weil ich im Zeitfahren so miserabel bin, darf ich den Tirreno nicht fahren», gibt Rast zu. Er will übrigens auch 2019 seine letzte Saison fahren – wenn er denn noch einen Vertrag erhält.
Der frühere Leutnant von Fabian Cancellara fährt jetzt für den endschnellen John Degenkolb (De) und den Etappenfahrer Bauke Mollema (Ho). «Die Charaktere der Chefs ändern», sagt Gregy. Die Arbeit im Trek-Team bleibe aber die gleiche. «Die Leader vom Wind und Gegner schützen, Löcher zufahren, Getränke holen.»
Insgesamt 12 Radgenossen verdienen in sechs WorldTour-Teams ihr Geld. Rund die Hälfte ist älter als 31-jährig. Die jüngsten sind Tom Bohli, Kilian Frankiny und Stefan Küng (alle 24). Sie fahren für BMC wie ihre älteren Kollegen Michael Schär (31), Danilo Wyss (32).
Ihr Team wird im Dezember nach 12 Jahren seinen Hauptsponsor (Andy Rihs) verlieren. Wie geht es weiter? Anfang Mai wissen die Fahrer mehr. Noch ist die Saison jung – der Überlebenskampf der fünf Radgenossen aber hat längst begonnen.
Die 12 Schweizer in der WorldTour
AG2R (Fr): Silvan Dillier (27), Mathias Frank (31)
BMC (USA): Tom Bohli (24), Kilian Frankiny (24), Stefan Küng (24), Michi Schär (31), Danilo Wyss (32)
Groupama-FDJ (Fr): Steve Morabito (35), Sébastien Reichenbach (28)
Katjuscha-Alpecin (Sz): Reto Hollenstein (32)
Michelton-Scott (Aus): Michael Albasini (37)
Trek (USA): Gregory Rast (38)